AKT!ON 21

'Bürgerbefragung' Luegerplatz: kritische Bürger als Feindbild?


Freitag, 5. Juni 2009

Wien (OTS) - Zur Bürgerschelte einer Politikerin (OTS027):
Standards für Bürgerbeteiligung gibt es bereits. Der behauptete
Mustercharakter des davon weit abweichenden
"Bürgerbeteiligungsverfahrens" Luegerplatz krankt an der mehrfachen
Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes bei der Befragung.

Wenn außer der Wohnbevölkerung aufgrund ihrer Interessenlage auch selbständig Erwerbstätige und Hausbesitzer in den Kreis der Befragten einbezogen werden, ist die Ausgrenzung unselbständig Erwerbstätiger nicht nachvollziehbar. Die BI hat das vergeblich eingemahnt, ebenso dass
mehrere Befragtenkreise wegen des möglichen (ebenfalls gegen den
Gleichheitsgrundsatz verstoßenden) Mehrfachstimmrechts und wegen
mangelnder Überprüfbarkeit der (einseitigen) Auflistung bedenklich
sind. Davon zu sprechen, dass die Bürgerinitiative "alle Beschlüsse
über das Verfahren mitgetragen und mit ihrer Unterschrift bestätigt"
habe, ist eine unwahre Diffamierung ihrer Vertreter, die nur mit
schlechtem Gewissen über die eigene Vorgangsweise erklärbar ist.

Die Einbindung der BI in Gespräche über Platanen- und
Verkehrsgutachten hat zu mehreren Umplanungen zugunsten des
Naturdenkmals aufgrund sachlicher Kritik der BI an den Gutachten
geführt. Angesichts dieser Tatsache die Bürgervertreter zu verleumden
und die Sinnhaftigkeit von Bürgerbeteiligung nur deshalb in Frage zu
stellen, weil die BI es wagt, das Diktat nicht verfassungskonformer
Befragungsmodalitäten zu kritisieren, ist - noch dazu am Vorabend zu
EU-Vertretungswahlen - völlig unverständlich.

Rückfragehinweis:
Aktion21
Herta Wessely, Tel.: 0676 30 39 799
BI Luegerplatz
Karin Jahn, Tel.: 512 63 65
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