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Montag, 13. Juli 2015
Nun scheint sogar dem Vizekanzler unsere gute Beteiligungs-FEE zu gefallen, zumindest die ergebnisoffene Einbindung der betroffenen Bevölkerung. Wie sonst ist es zu deuten, dass er sich mit seinem Kanzler überwirft, weil der davon nichts wissen will.Hat er doch in gewohnter schlechter Manier das Ergebnis einer sehr wichtigen und dringenden Verhandlung mit den Landeshauptleuten vorweggenommen und gleich „Nägel mit Köpfen“ gemacht, indem er es ausgerechnet der Kronenzeitung hat zukommen lassen. Offenbar kann er mit dem Begriff „ergebnisoffen“ noch immer nichts anfangen. Offenbar glaubt er immer noch, es hat widerspruchslos hingenommen zu werden, was die Obrigkeit, die in diesem Fall nicht einmal die Partei, sondern er selbst ist, befiehlt. Nein, natürlich nicht „befiehlt“ im Sinne des „Führer befiehl, wir folgen dir“ der Nazis, sondern mehr im Sinne des „dein Wunsch ist mir Befehl“, das mehr nach Freiwilligkeit aussieht und nicht so diktatorisch, sondern harmloser und unverbindlicher daherkommt. Im Endergebnis gibt es aber kaum einen Unterschied. Mitterlehner ist anders? Was uns hingegen freut: diesmal hat der Vizekanzler nicht mitgespielt. Vielleicht aus der Einsicht, dass es auf Dauer doch der falsche Weg ist, ergebnisoffene Diskussion vorzutäuschen und hinterrücks das vorweggenommene Ergebnis über die Medien einzementieren zu lassen. Er und seine Partei haben darin ja auch einige Erfahrung. Da es aber nicht verboten ist klüger zu werden, lässt die doch nicht alltägliche Reaktion des Vize auf das Kanzlerverhalten hoffen, dass sich da im Denken etwas Grundsätzliches geändert hat. Vielleicht gibt es doch eine Erkenntnis, die da lautet: wer – noch dazu als der Stärkere – mit einem vorgefassten Ergebnis in eine Verhandlung geht, braucht sich über saure Reaktionen nicht wundern. Lektionen können offenbar Berge versetzen, wenn man selbst von ihnen betroffen ist. Bleibt zu hoffen, dass solche Lektionen irgendwann – möglichst bald - auch noch die obersten Repräsentanten unseres Staates erreichen. Und hoffen wir, dass die gute FEE wirklich naht und nicht – aus gegebenem Anlass - genarrt wird. Helmut Hofmann |