AKT!ON 21

Müllverbrennung und ihre „Zauberkräfte“


Montag, 17. März 2008

Auf die Anfrage unserer BI, ob ausländischer Müll in den Wiener MVAs verbrannt wurde, bejahte der zuständige Abteilungsleiter im Umweltministerium, Herr Sektionschef Dipl.Ing. Dr. Leopold Zahrer, dies zunächst, gab per Mail am 29.2.2008 jedoch an, daß es sich bedauerlicherweise um einen „Schreibfehler“ gehandelt habe.

Alle seine übrigen Aussagen zur Müllverbrennung gelten jedoch nach wie vor, insbesondere die GEWICHTSreduktion auf 30% sowie die übrigen für uns an Zauberei grenzenden Fähigkeiten der Müll¬verbrennung. Wir stellten die Frage, ob Herr Sektionschef DI Dr. Zahrer hier einer „groben Täuschung erlegen“ sei, indem er die Daten in „gutem Glauben“ übernommen habe; oder sollte die Möglichkeit „einer beharrlich geübten Realitätsverweigerung in Betracht gezogen werden, als deren Folge jene ein¬zementierte Desinformation der Bürger erwächst, die offenbar als spezifische Art der Informations¬philosophie des LEBENSministeriums praktiziert werden soll?“

Wie schon ausführlich erwähnt, kann Materie nicht „verschwinden“, also sich nicht in „Nichts“ auflösen: 100% des Abfalls, der in einer MVA verbrannt wird, kommt nämlich zu 100% auch wieder heraus – nur in anderer Gestalt, nämlich in fester und gasförmiger Form.

Wir rieten, doch bei einem Lehrer mit dem Fach Physik bzw. in einem Physikinstitut der TU Wien nachzufragen, um bezüglich dieses Naturgesetzes ganz sicher zu gehen. Außerdem, um das Gedankenexperiment des „Verschwindens von Materie“ weiter zu verfolgen: Die Brände, die seit Milliarden von Jahren auf unserem Planeten stattfinden, hätten durch diesen „Verlust“ an Materie eine längst fühlbare Änderung unseres Gravitationsfeldes nach sich gezogen. Diese Assoziationskette kann weitergesponnen werden, wie dies Science-fiction-Autoren längst taten.

Außer der Bestätigung, daß in Österreich Kunststoffsackerln nicht verboten würden
- infolge „zu geringen Anteils am gesamten Kunststoffverbrauch“ (lt. ARA 7.000 t/Jahr)
- und der „zentraleuropäischen Lage mit freiem Warenverkehr“,

Frankreich darf?

blieben unsere Fragen ohne Antwort bzw. wurden wir auf die Betreiber der MVAs verwiesen:

1. Ob dem Lebensministerium eine Gesamtanalyse aller aus einer (oder mehreren) MVAs emittierten Schadstoffe (mit Ausnahme jener, die im LRG genannt sind) vorliegt; in diesem Fall ersuchen wir um Zusendung derselben.
2. International renommierte Toxikologen warnen seit Jahrzehnten vor den Gefahren der Müll¬verbrennung für Mensch und Umwelt: Wird sich das LEBENSministerium gezielt und nachhaltig für den Ausstieg Österreichs aus der Müllverbrennung zugunsten des Biologisch-Mechanischen Verfahrens einsetzen?
3. Welche Maßnahmen zur Müllvermeidung sind derzeit geplant, z.B. Einschränkung von Kunststoffgebinden wie etwa ein Verbot von Kunststoffsackerln nach dem Vorbild u.a. Frankreichs und Australiens?
4. Wird sich das Lebensministerium dem Import von Müll nach Österreich widersetzen?
5. Wann wird endlich die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig, die seit Jahrzehnten immer wieder „mittelfristig“ geschlossen werden soll, den Betrieb einstellen?

! Logo des Lebensministeriums: „Unser Leitbild: Nachhaltig für Natur und Mensch“ !

Lesen Sie auch unseren Beitrag von 16.Jänner 2008
Müllverbrennung "Chaotische Großsynthese im Freilandversuch"


für die BI MV Flötzersteig
Lore Kummer
Carola Röhrich

Überparteiliche Bürgerinitiative Müllverbrennung Flötzersteig
e-mail:bi.mv.floetzersteig@utanet.at
Links zu diesem Thema
  • Artikel in den Salzburger Nachrichten (http://www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=3432796&res=0)
Dateien zu diesem Thema
    Artikel in der Artikel in der "Die ganze Woche" Ausgabe 10/08
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