AKT!ON 21

Initiative Steinhof


Donnerstag, 9. Juni 2011

Dem Ensemble des Otto-Wagner-Spitals droht die Zerstörung. Der Ostteil der Steinhofanlage soll an Bauträger und private Investoren verscherbelt werden. Diese heimliche Verschleuderung von Schätzen, die uns allen gehören, muss gestoppt werden. Das Architektur- und Landschaftsjuwel des Otto-Wagner-Spitals ist ungeteilt der sozialen Wohlfahrt zu erhalten!



Was wir wollen:

Kein Abverkauf der Otto-Wagner-Spitalsanlage!
Das Otto Wagner Spital am Steinhof mit der berühmten Kirche am Steinhof ist ein einzigartiges Bau- aber auch sozialpolitisches Denkmal. Ein Denkmal einer sozialen Haltung und menschenfreundlichen Einstellung psychisch Kranken gegenüber. Diese großartige Anlage, die der Wiener Bevölkerung gehört, muss, auch wenn sie in dieser Größe als Spital nicht mehr benötigt wird, der sozialen Wohlfahrt erhalten bleiben!
Der Ostteil der Anlage wurde bereits an eine Wohnbaugesellschaft verkauft !
Da der Krankenanstaltenverbund die Anlage als Spital aufgeben will, droht ein leiser, scheibchenweiser Abverkauf, die Privatisierung öffentlichen Eigentums – diesmal unter Federführung der Rot-Grün regierten Stadt Wien!
Wir fordern eine breit angelegte öffentliche Diskussion über die zukünftige Nutzung des Areals, das weiter im Geiste der Errichter für soziale Wohlfahrt genutzt werden soll.
„Für die Ärmsten das Schönste“

Was hat die Stadtverwaltung vor?

Im ersten Schritt:
  • Absiedlung der öffentlichen Einrichtungen im gesamten östlichen Teil,
  • Freimachung des Areals für Bauträger und private Investoren,
  • Reservierung der Flächen für Luxuswohnungen und Hotels,
  • Zerstörung des einmaligen Ensembles.
Weitere Schritte sind dann sicher:
  • Die Flächenwidmung erlaubt eine Umnutzung von Spital auf Wohnungen in der gesamten Anlage,
  • Gebäude zwischen den Pavillons können errichtet werden,
  • ein Streifen zwischen den Bereichen Psychiatrie und Lungenheilstätte kann verbaut werden.




Zitate:

ao.Univ.Prof.Dr. Eva Berger, Technische Universität Wien, Fachbereich Landschaftsplanung und Gartenkunst, Stellungnahme vom 28.4.2011 (siehe auch Buch: E. Berger „Historische Gärten Österreichs", 2004):


„..Sowohl wegen seiner bis heute in den Grundzügen bewahrten Strukturen der Grünanlage als auch wegen des außerordentlich reichen und aus zahlreichen Arten von Nadel-und Laubgehölzen bestehenden Gehölzbestandes in den Alleen und in den Rasen-und Platzflächen stellt das Areal um die frei stehenden Pavillons der Krankenanstalt eine der wichtigsten Grünbereiche der Zeit knapp nach 1900 dar. Der Generalplan stammt von Otto Wagner, die Planung und Umsetzung der Begrünung erfolgte durch den Wiener Gartenarchitekten und Baumschulbesitzer Ferdinand Müller.

Während beinahe in allen der in Österreich errichteten Krankenanstalten des 19.und frühen 20.Jahrhunderts in ihren ursprünglich großzügig geplanten Freiflächen bis zum heutigen Tag Neubauten errichtet wurden, konnte das gegenständliche Gebiet seine Grundstrukturen bewahren und stellt damit ein unbedingt erhaltens- und schützenswertes charakteristisches Ensemble aus Bauten und Freiräumen dar."

Auch der Wiener Naturschutzbund nimmt sich kein Blatt vor den Mund (Wiener Naturschutz-Nachrichten, Juni 2009, die Psyche braucht Platz und Werte):
„ Unter dem Deckmantel „Gesundheit und Soziales" entwickelt der Krankenanstaltenverbund die finanzielle Ausschlachtung der historisch gewachsenen Areale des Krankenhauses Hietzing samt Rosenhügel, Otto Wagner Spital, Geriatriezentrum Liesing ... inzwischen lauter exklusive Lagen mit viel Platz und viel Grün ... Eine Vermarktung von öffentlichem Eigentum mit solchem Freiraum in Richtung Immobilien für Betuchte und Wohnexklaven wäre das Letzte im Sinne unseres schwer erkämpften sozialen Wertesystems.

... Es mag ja sein, dass bestimmte Nutzungen in der Medizin oder im Sozialwesen hier nicht mehr optimal umsetzbar sind. Aber es gäbe genügend Bedarf bei anderen öffentlichen Institutionen und Einrichtungen, die zweckmäßigerweise hier ihren Standort finden könnten. Priorität müssten jedoch die am Ort entwickelten Strukturen der sozialen Wohlfahrt weiterhin haben."

Die folgende Aussage wird Otto Wagner zugesprochen:
„Für die Ärmsten das Schönste!“

Unsere Initiative:

Wir sind eine Plattform initiativer Bürgerinnen und Bürger, wir fordern:
  • Das Otto-Wagner-Spital muss ungeteilt in öffentlichem Besitz bleiben!
  • Das Jugendstiljuwel samt Parkanlage muss unzerstört erhalten bleiben !
  • Was über hundert Jahre der Wohlfahrt gewidmet war, darf heute nicht dem schnellen Profit geopfert werden !
  • Keine neuen Verkehrserreger im Nahbereich des Wienerwaldes !
  • Detaillierte Information und Mitsprache der Bürgerinnen und Bürger!

Kontakt:
Für die Plattform initiativer Bürger:
Christa Hasengruber
Karl Melber
Christine Muchsel
Edith Steininger
Wolfgang Veit
E-Mail: steinhof@gmx.at
Briefpost: Initiative Steinhof, c/o Club International, Payergasse 14, 1160 Wien

Im Anhang drei Artikel aus der Kronenzeitung
Dateien zu diesem Thema
    Artikel in der Kronenzeitung  vom 11. Juni 2011 Artikel in der Kronenzeitung vom 11. Juni 2011
    Artikel in der Kronenzeitung  vom 12. Juni 2011 Artikel in der Kronenzeitung vom 12. Juni 2011
    Artikel in der Kronenzeitung  vom 14. Juni 2011 Artikel in der Kronenzeitung vom 14. Juni 2011
Otto Wagner Spital 
von Jacques van Alphen am 2011-07-24 um 21:15 Uhr
Das Otto Wagner Spital muss unbedingt unzerstört erhalten bleiben.

Wie bald ist's Ausgeronnen ,
Dies karge Tröpfchen Zeit...

Friedericht Hölderlin
1791
"Wer baut Wien?" und "Baukonzerne mit angeschlossener Republik" 
von Kritiker am 2011-06-21 um 16:01 Uhr
2 interessante Publikationen:

1.
Österreich - eine Oligarchie von Baukonzernen mit angeschlossener Republik
Josef Unterweger, sh. http://www.unterweger.co.at/u/u4l1201.ht...
Wissenschaft und Umwelt Interdisziplinär, Verbaute Zukunft, 12/2009, 186

2.
Wer baut Wien? Hintergründe und Motive der Stadtentwicklung Wiens seit 1989
Reinhard Seiß, Pustet Verlag, Salzburg, 2007
sh. http://www.aktion21.at/_cms/index.html?m...

„Wahrheit ist kein Kristall, den man in die Tasche stecken kann, sondern eine unendliche Flüssigkeit, in die man hineinfällt." (Robert Musil, „Der Mann ohne Eigenschaften" )
Ganz Wien gehört der Wiener SPÖ - daß das einmal klar ist - 
von Frederic am 2011-06-20 um 20:01 Uhr
und die kann damit machen, was sie will; ihre Politiker verkaufen sogar die größten und renommiertesten Kulturschätze in Wien, wie das Gesamtkunstwerk Steinhof/Otto-Wagner-Spital!


Dem unbedarften Steuerzahler-Volk wird mit wuchtiger Propaganda eingeredet, daß der "Verkauf" der Finanzierung eines anderen Spitals im Norden Wiens dienen wird, aber in Wahrheit wird das (Steuer-)Geld sowieso nur von der linken in die rechte Tasche desselben Monsters gesteckt: Die Gemeinde Wien verkauft an sich selber, nämlich an die gemeindeeigene GESIBA!

D.h., Unsummen für den Steuerzahler werden mit Sicherheit NICHT lukriert, die Sozialwohnungen werden aus Steuergeldern finanziert und die div. Wohnbeihilfen aus Steuermitteln ausbezahlt, und die Gelder für die "Luxusresidenzen" (wer wird DAS denn wohl sein, der dort wohnen wird??) kommen den finanzierenden Banken zugute!

Aber vielleicht finanzieren diese Banken ja den Erhalt der Akropolis mit?
Oder gar ein paar Festbankette in Brüssel?

http://diepresse.com/home/panorama/oeste...
Otto Wagner Spital 
von Alice am 2011-06-18 um 19:21 Uhr
Ich bin 91 Jahre alt und liebe den Spaziergang durch die Steinhofgründe und das Otto Wagner Spital. Die ganze Gegend ist ein Schatz, um den uns wohl jede andere Großstadt beneidet. Wie kommen unsere Politiker auf die Idee, das zu verkaufen und durch Autoverkehr zu zerstören ?

Wohnungen sollen entstehen ?
Wunderbar !
Betreutes Wohnen, Generationen-Wohnen, Wohnungen für Frauen mit
Kindern, die aus ihrem Nest geprügelt wurden, Wohnen im Hospiz -
die letzten Lebenswochen inmitten des wunderbaren Parks auf großen Terrassen verbringen dürfen. Ich hätte noch viele Ideen.

Statt dessen ein paar Superreiche einnisten lassen ?
Und alles geht der Gesellschaft für immer verloren ?
Einsparen kann man immer.
Das schnelle Geld machen nur ein Mal.

Alice aus Wien 15.
Absperrgitter! 
von Spaziergänger am 2011-06-17 um 16:55 Uhr
Es geht hurtig los, die ersten Absperrgitter stehen schon.
Wie immer, werden möglichst schnell vollendete Tatsachen geschaffen.
Wer wird "modernisieren", d.h. in Wien: Vernichten? 
von Gutachter am 2011-06-17 um 09:57 Uhr
Welche "nahestehenden" Architekten und Baufirmen werden wohl dieses einmalige Gesamtkunstwerk Otto Wagners

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wagner
http://www.austria-lexikon.at/af/Wissens...

verhunzen dürfen?
Welche Politiker der SPÖ im Wiener Gemeinderat sind heute Mitglieder des BSA? 
von Steuerzahler am 2011-06-15 um 22:47 Uhr
sinnvolle öffentliche Nachnutzung 
von Besserwisser am 2011-06-15 um 21:57 Uhr
BI fordert
Das Otto-Wagner-Spital muss ungeteilt in öffentlichem Besitz bleiben!
Das Jugendstiljuwel samt Parkanlage muss unzerstört erhalten bleiben ! Was über hundert Jahre der Wohlfahrt gewidmet war, darf heute nicht dem schnellen Profit geopfert werden !

--

Lösungen:

eine öffentliche Nutzung als öffentlich-soziale Einrichtung:

Ayslwerberheim
offenes Drogentherapiezentrum
Freigänger-Gefängnis

--
oder Wohnbau:

Betreutes Wohnen für ehemalige Drogerenkranke, jugendliche Gewälttäter, etc.

--

und nachdem das Jugendstiljuwel um weitaus höhere Kosten zu erhalten ist, als "normale" Gebäude;:
Sondersteuer für die Mitglieder der BI zur bezahlung der höheren Erhaltungskosten (die Stadt macht ja defizit und hat milliarden Schulden)
Nicht nur unbewohnte Berggipfel in Tirol sind wohlfeil zu haben, die schönsten Kulturdenkmäler in Wien werden verhökert und zubetoniert! 
von Fritz am 2011-06-15 um 15:11 Uhr
http://diepresse.com/home/panorama/oeste...
http://diepresse.com/home/panorama/oeste...

Die wertvollsten und renommiertesten Kulturschätze in Wien wurden/werden verkauft ,
und die Gedenkstätten für die Nazi-Opfer, http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelgrun... ... "Es fanden etwa 700 bis 800 Euthanasiemorde an geistig behinderten Kindern statt ...."
gleich dazu??

Die Österreicher werden international zur Lachnummer und ihre Politiker endgültig zu Witzfiguren, wenn man sie nicht sogar wegen dieser neuerlichen "Gedankenlosigkeit" an den Pranger stellt und weltweit ächtet!!

Das (Steuer-)Geld wird sowieso nur von der linken in die rechte Tasche desselben Monsters gesteckt: Die Gemeinde Wien verkauft an sich selber, nämlich die gemeindeeigene GESIBA!

Und Unsummen für den Steuerzahler werden mit Sicherheit NICHT lukriert, die Sozialwohnungen werden aus Steurgeldern finanziert und die div. Wohnbeihilfen aus Steuermitteln ausbezahlt, und die Gelder für "Luxusresidenzen" kommen den finanzierenden Banken zugute!

Aber vielleicht finanzieren diese Banken ja den Erhalt der Akropolis mit? Oder gar ein paar Festbankette in Brüssel?
wutbürger 
von göbel am 2011-06-14 um 19:38 Uhr
Solche Bürderversammlungen etc sind sinnlos, solange 300.000 Leute der Wahl fernbleiben.

Selbst wenn nur 10 Leute wählen gehen,werden 100 sitzplätze für die bevorrechtete klasse vergeben
sri
Wien: Billiges Bauland für gute Freunde 
von Quelle: Die Presse am 2011-06-13 um 20:05 Uhr
an die Wand stellen und Exekutieren!

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Wien: Billiges Bauland für gute Freunde

13.06.2011 | 18:17 | von Andreas Wetz (Die Presse)

Stadtregierung kaufte in Liesing Gründe teuer auf - und gab sie zu Billigstpreisen an "befreundete" Genossenschaften weiter. Der Stadt entstand so ein Millionenschaden. Wohnbaustadtrat war damals Werner Faymann.
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Anfang Mai veröffentlichte „Die Presse“ einen Bericht des Wiener Kontrollamts, der den teuren An- und den billigen Verkauf von Bauland in Wien-Liesing kritisierte. Weitere Recherchen legen nun offen, dass es zwei mit der Stadtregierung „befreundete“ Wohnbaugenossenschaften waren, die von der in großkoalitionärer Eintracht beschlossenen Minderung öffentlichen Eigentums profitierten. Ebenfalls sichtbar wird ein Netzwerk, das durch eine Reihe bemerkenswerter Querverbindungen zwischen Politik und Wirtschaft auffällt.

„Der Kellerberg war von seiner ersten Präsentation an ein Erfolgsmodell“, freute sich im Sommer 2006 der Wiener Wohnbaustadtrat in einer Presseaussendung. Sein Name: Werner Faymann, heute Bundeskanzler. Er präsentierte damals Reihen- und Doppelhäuser, die auf dem Gelände zwischen Triester Straße und Konrad-Grefe-Gasse errichtet worden waren.


Stadt machte 11,9 Mio. Verlust

Das Kontrollamt hatte Anfang Mai festgestellt, dass der Erfolg, von dem Faymann damals sprach, einseitig verteilt war. Die Stadtregierung hatte das Gelände nämlich über Marktwert ge- und anschließend unter Marktwert verkauft. Alles in allem ein Schaden, den die Wirtschaftsprüfer der Stadt mit 11,9 Millionen Euro bezifferten. Über die günstigen Baugründe freuten sich zwei Baugenossenschaften. Die eine, Wien-Süd, gilt als SPÖ-nahe. Die andere, GSG, ist politisch der ÖVP zuzuordnen. Doch wie kam das für die Allgemeinheit ganz und gar nicht profitable Geschäft zustande?

1990 plante die Stadtregierung den Ankauf des 20 Hektar großen Areals für 137 Euro pro Quadratmeter. Die Experten der damaligen MA40 (Technische Grundstücksangelegenheiten) hielten zwar fest, dass das 30 Prozent über dem Marktwert lag, sagten aber dazu, dass bei einer Umwidmung in Bauland nach Bauklasse1 „mit Sicherheit“ eine Wertsteigerung auf wenigstens 181 Euro zu erreichen sei. Auf Basis dieser Prognose ging die Transaktion über die Bühne.

Sieben Jahre später beschloss der Gemeinderat mit den Stimmen der Regierungsparteien – die SPÖ koalierte damals mit der ÖVP – die neue Flächenwidmung eines Teils des Areals. Doch anstatt Bauklasse1 erging die Widmung Gartensiedlungsgebiet, die vorschreibt, dass nur ein Drittel des Grundes auch verbaut werden darf. Das entspricht einer bewusst in Kauf genommenen Wertminderung.

Weitere sechs Jahre später, 2003, kam das Geschäft schließlich zum Abschluss. Wien-Süd und die GSG zahlten für den zum Verkauf stehenden Bereich 94 bzw. 98 Euro pro Quadratmeter Grund. Das ist etwas mehr als die Hälfte jenes Wertes, der 13 Jahre vorher in Aussicht gestellt worden war. Heute ist in Liesing ein Quadratmeter Baugrund 500 Euro und mehr wert.

Faymanns Büro kommentiert die Wertminderung öffentlichen Eigentums heute so: „Zu den 1990 getroffenen Einschätzungen über mögliche zukünftige Verkaufswerte kann nicht Stellung genommen werden. Für den Zeitpunkt der Liegenschaftstransaktion ist davon auszugehen, dass die für die Liegenschaftsbewertung und den Verkauf zuständigen Magistratsabteilungen korrekt vorgegangen sind.“

Dazu ist anzumerken, dass die Entscheidungen über An- und Verkauf der Grundstücke die Stadtregierung und der Gemeinderat trafen, nicht die Beamten des Magistrats. Das stellt auch das Kontrollamt fest. Und: Bei den Preisverhandlungen tat die Stadt nichts, um das für sie bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Beim Ankauf, so geht es aus den Akten hervor, wurden klare Wertminderungsgründe wie die fehlende Aufschließung mit Zufahrtsstraßen und Kanal außer Acht gelassen. Umgekehrt drückten aber genau diese Argumente den Preis beim Verkauf erheblich.


Posten für Bauträgermanager

Auch die beiden Bauträger verteidigen heute das Geschäft von damals. Zum einen habe man keinerlei Einfluss darauf gehabt, zu welchem Preis das Grundstück überhaupt angeboten werde, heißt es in der Unternehmensleitung von Wien-Süd. Außerdem, argumentiert die GSG, sei das Vorhaben ein Pilotprojekt der von der Stadt ausgerufenen „Neuen Siedlerbewegung“ gewesen, das mit Wohnbauförderung bedacht werden sollte. Und Förderungen seien eben nur bis zu einem bestimmten Grundstückspreis beantragbar.

An diesem Punkt schließt sich der Kreis aus Wohnbauwirtschaft, Parteizugehörigkeiten und Politik. GSG-Geschäftsführer Thomas Scharf war einst Klubobmann der ÖVP in Wien-Neubau. Während seine Partei von 1996 bis 2001 in der Stadtregierung saß, erhielt nicht nur der Kellerberg eine neue Flächenwidmung. Scharf wurde zu jener Zeit – wie er selbst sagt – gefragt, ob er denn Interesse an einem geförderten Wohnbauprojekt ebendort habe. Zusätzlich bekam er einen Posten im Aufsichtsrat des Beteiligungsmanagements der Stadtwerke.

Maximilian Weikhart, Vorstand der Wien-Süd, ist eindeutig der SPÖ zuzuordnen. Schon sein Vater war als Parteimitglied für die Vorgängerorganisation der Genossenschaft tätig, die in der Hauptstadt zu den größten Bauträgern überhaupt gehört. Er selbst führte, bevor er zu Wien-Süd kam, eine Zeit lang den Vorwärts-Verlag der Sozialdemokraten, war und ist in Führungspositionen zahlreicher anderer Bauträger im Nahbereich von Stadt und Partei tätig.


Ein Beirat, der sich nie trifft

Beiden Managern gemein ist, dass sie seit der Ära Faymann als Wohnbaustadtrat im sogenannten Wohnbauförderungsbeirat sitzen – auf Tickets von SPÖ und ÖVP. Aufgabe des Beirats ist es, Ansuchen um Förderungen vorab zu begutachten. Auch die Bauträger von Weikhart und Scharf suchten damals um die Zuerkennung öffentlicher Mittel an. 7,89 Millionen Euro wurden schließlich bewilligt.

Scharf sagt, dass man die Bedeutung des Beirats nicht überbewerten dürfe. „Er trifft sich nämlich nie.“ Was umgekehrt bedeuten würde, dass die Anträge nicht ernsthaft geprüft werden. Ob nicht seltsam sei, dass Manager von Bauträgern so über Förderansuchen ihrer eigenen Unternehmen befinden? Scharf zur „Presse“: „Das ist absolut üblich. Schauen Sie sich an, wer da sonst noch im Beirat sitzt.“

Aktuell wird die ÖVP dort neben Scharf durch Norbert Walter (Volkswohnungswerk) und Michael Pech (Siedlungswerk) vertreten. Für die SPÖ halten gemeinsam mit Weikhart Ewald Kirschner (Gesiba), Herbert Ludl (Sozialbau, Volksbau etc.), Franz Köppl (EBG), Karl Wurm (Gewog, Neue Heimat) und Wilhelm Zechner (Neuland, Urbanbau etc.) die Stellung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.06.2011)
sinnvolle öffentliche Nachnutzung 
von Besserwisser am 2011-06-13 um 17:43 Uhr
BI fordt:
Das Otto-Wagner-Spital muss ungeteilt in öffentlichem Besitz bleiben!
Das Jugendstiljuwel samt Parkanlage muss unzerstört erhalten bleiben ! Was über hundert Jahre der Wohlfahrt gewidmet war, darf heute nicht dem schnellen Profit geopfert werden !

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Lösungen:

eine öffentliche Nutzung als öffentlich-soziale Einrichtung:

Ayslwerberheim
offenes Drogentherapiezentrum
Freigänger-Gefängnis

--
oder Wohnbau:

Betreutes Wohnen für ehemalige Drogerenkranke, jugendliche Gewälttäter, etc.

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und nachdem das Jugendstiljuwel um weitaus höhere Kosten zu erhalten ist, als "normale" Gebäude;:
Sondersteuer für die Mitglieder der BI zur bezahlung der höheren Erhaltungskosten (die Stadt macht ja defizit und hat milliarden Schulden)
Ist es "nur" Gedankenlosigkeit, Mangel an Empathie, oder gar Absicht? 
von Merks Wien! am 2011-06-13 um 15:58 Uhr
Muß es den unschuldigen Opfern des grausamen NS-"Euthanasie"-Programms "Am Spiegelgrund" (heute: Otto-Wagner-Spital) nicht wie eine neuerliche Verhöhnung ihres Schicksals vorkommen, wenn die Stätten ihres Leidens von der Stadt Wien ohne viel Federlesens zu Luxusresidenzen, Wellnesstempeln, Wohlfühloasen samt 1000 Parkplätzen etc. umgebaut werden?

http://www.news.at/articles/0348/10/7010...
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelgrun...
http://wien.orf.at/stories/120294
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_2...
http://ju-magdeburg.generation-ju.de/con...
http://derstandard.at/1658913
http://wapedia.mobi/de/Friedrich_Zawrel
http://www.eforum-zeitgeschichte.at/fram...
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oes...


Der "Spiegelgrund" ist im Ausland bekannt - und wenn DIESE Umwidmung zu einer Verharmlosungs- und Vergessensstätte weltweit bekannt wird - da wird Wien (und ganz Österreich) wieder "schön" dastehen!!!!!

Braucht diese Stadt dringend 600 Wohnungen genau DORT oder vielleicht eher doch noch ein bißchen internationale Reputation und Achtung???
Das Verhökern dieses Architektur- und Naturjuwels, das "öffentliches Eigentum" ist, 
von Ottakringer am 2011-06-13 um 11:24 Uhr
ist eine Schandtat der Gemeinde Wien und ihrer Verantwortlichen.
Dieser denkmalgeschützte Grund und Boden samt der wertvollen Gebäude gehört uns allen, nicht einigen Profiteuren, und als Bürger und Steuerzahler dieser Stadt /dieses Landes erwarte ich, daß sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden - was sagt der Rechnungshof dazu? Der Verwaltungsgerichtshof? Wieso gibt es keine Anzeigen - alle schon "überzeugt"?
In Tirol werden 2 unbewohnte Berggipfel verkauft - aber in Wien bereits die Kronjuwelen verjuxt, versilbert und verscherbelt! 
von Caramba am 2011-06-12 um 15:56 Uhr
Sh.
http://kurier.at/wirtschaft/3913655.php
http://diepresse.com/home/panorama/oeste...

Aber die Tiroler und ihre Politiker wehren sich wenigstens noch, in Wien regt sich anscheinend kein Widerstand: In Wien wird ein riesiges geschlossenes, weltweit einzigartiges, in allen Kultur- und Architekturbüchern bewundetes Weltkulturerbe, das Otto-Wagner-Spital Steinhof, verscherbelt! Und das ohne zwingende Notwendigkeit, als Geldmaschine für einige Insider, die längst ALLES unter sich aufteilen und abmachen!

Das wunderschöne Jugendstiltheater ist längst geschlossen,
http://diepresse.com/home/kultur/news/52...

und die davor befindliche Gedenkstätte für die (Kinder-)Opfer des verbrecherischen NS-Regimes
http://www.erinnern.at/bundeslaender/oes...
wird dieser Ort nun zum PARKPLATZ für die Bewohner der Luxusresidenzen umgebaut?

Und der Pavillion mit der bedrückenden/beeinduckenden Ausstellung über diese Gräueltaten zum "Event"- und Wellness-Pavillion umfunktioniert??

DAS sind die Namen der wahren Schuldigen: SPÖ-Stadträtin Sonja Wehsely, SPÖ-Vizebürgermeisterin Renate Brauner und Bürgermeister Michael Häupl.
Die Komplizen: Der billigst eingekauften Koalitionspartner und die "ins Boot geholten" vorgeblichen "Oppositions"parteien der Wiener Polit-Landschaft!

Ungeheuerlich!
Wenn Dummheit sich mit Ignoranz und Gier verbindet ... 
von Karola am 2011-06-11 um 11:30 Uhr
"Der Staat gibt Geld für jede Dummheit her, für die Lösung der wichtigsten moralischen Fragen hat er aber nicht einen Kreuzer übrig. Das liegt in seiner Natur, denn der Staat ist das dümmste und boshafteste Menschenwesen, das es gibt."

Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften - Roman/I. Erstes und zweites Buch
- übrigens die Lieblingslektüre von Bruno Kreisky, der vom heutigen Nachwuchs ja gerne als großes Vorbild genannt wird!

Im Falle Verscherbelung des Weltkulturerbes Otto-Wagner-Spitalsareals an die gemeindeeigene Gesiba (d.h. von Steuergeld gekauft)
und die Verbauung mit Luxus-Eigentums- und Luxus-"Sozial"wohnungen (d.h. mit Steuergeld gefördert)
- ist "der Staat" durch "die Gemeinde Wien" mit ihren Schleppenträgern, Handlangern und Komplizen zu ersetzen -
"das sind die dümmsten und boshaftesten Menschenwesen, die es gibt!"

Dem ist nichts hinzuzufügen - schämt euch!