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Presseaussendung der BI „Rettet die Lobau"


Samstag, 4. August 2018

Autobahn-Neubau in Wien wäre wie Heizung einschalten im Hochsommer

Die BürgerInitiative Rettet die Lobau-Natur statt Beton ärgert sich anlässlich der Präsentation des Urban Heat Island-Strategieplan Wien (UHI STRAT Wien) der MA 22 Wiener Umweltschutzabteilung:

Dieselbe Abteilung, die hier als Maßnahme gegen urbane Hitzeinseln von der Notwendigkeit der Flächenentsiegelung und Grünraumerhaltung spricht, hat gerade erst als UVP Behörde das Autobahnprojekt „Stadtstrasse Aspern“ durch die erste Instanz der Umweltverträglichkeitsprüfung gewunken. Auch die zu erwartenden Hitzewirkungen der anderen geplanten Autobahnen, für die das Verkehrsministerium zuständig ist, eine S1 Spange Seestadt, eine Lobau-Autobahn und eine Marchfeldschnellstrasse werden in diesem Papier mit keinem Wort erwähnt.

Jutta Matysek Obfrau der BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton: „Diese Autobahn-Neubauten wären für Wien, wie wenn man im Hochsommer die Heizung einschaltet.“ Autobahnflächen weisen eine hohe thermische Trägheit auf, d. h. sie wirken als Wärmespeicher und strahlen auch nach Sonnenuntergang, z. T. bis in die Morgenstunden, Wärme in die Umgebung ab. Das würde den gut gemeinten, aber verglichen zu diesen geplanten Betonorgien, winzigen Maßnahmen der Stadt Wien die Wirkung nehmen. Der Autobahnneubau würde riesige, zur Zeit landwirtschaftlich genutzte Flächen und Grünland in hitzeflimmernde Betonwüsten verwandeln. Die jetzt geplante Variante der Lobau-Autobahn wurde in der SUPERNOW (Strategische Umweltprüfung zum Entwicklungsraum im Nord-Osten Wiens) als die mit der größten zu erwartenden Speckgürtelentwicklung bezeichnet. In vielen Fällen würde die Bebauung Kaltluftströme aus der unbebauten Umgebung in die Siedlungsgebiete hinein verhindern. „Wo soll denn eine nächtliche Abkühlung herkommen, wenn man soviel zu betoniert?“ ärgert sich Matysek.

Mit dem Autobahnbau käme zu einer Zunahme des motorisierten Individualverkehres. Damit einhergehend wäre steigende Abwärme der Kraftfahrzeuge.

„Wenn die MA 22 den Schutz der Gesundheit und des Klimas - im Kleinen und im Großen - ernst meint, müsste sie sich gegen jeglichen Autobahnbau aussprechen und stattdessen eine eindeutige Priorisierung für klimafreundliche Mobilität mit Öffis, Fahrrad und Zufußgehen verlangen. Auch vom Verkehrsminister. Wir werden uns als BürgerInitiative in den kommenden Verfahren weiterhin dafür einsetzen“. Matysek abschließend.

Rückfragehinweis:
BürgerInitiative Rettet die Lobau – Natur statt Beton
Jutta Matysek 0664 610 3 999
www.lobau.org