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Naturjuwel Donauauen in Gefahr


Montag, 9. Juli 2012

Bald 30 Jahre nach der Besetzung der Hainburger Au ist der Nationalpark Donauauen immer noch bedroht.
Aufruf zur Unterzeichnung
einer Petition


Während in Österreich bei Bildung, im Sozialbereich, bei der Förderung erneuerbarer Energien und im öffentlichen Verkehr massiv gespart wird, ist mitten durch den Nationalpark eine neue Transitautobahn in Planung. Die sog. Lobau-Autobahn (S1 Süßenbrunn – Schwechat) soll als Teil der TEN (Trans-European Transport Network) Nr. 25 dem Schwerverkehr durch den Kontinent Tür und Tor öffnen.

Ein Teil der 19 km langen und drei Milliarden teuren Lobau-Autobahn soll als Tunnel unter dem Nationalpark geführt werden. Aber die Abgase von 60.000 Fahrzeugen täglich lösen sich nicht in Luft auf, nur weil sie am Tunnelausgang aus 10 m Höhe ausgeblasen werden. Selbstverständlich ist mit einem massiv erhöhten Schadstoffeintrag in den Nationalpark Donauauen (und auch im angrenzenden Siedlungsraum) zu rechnen. Dort, wo jetzt schon Feinstaub- und Stickoxidsanierungsgebiet ist.

Der Tunnelbau gefährdet auch die Grundwasserströme im Nationalpark, die beim Ein- und Auftauchen der Tunnelröhren durchschnitten werden. Es ist zu befürchten, dass Altarme austrocknen und das Tiefengrundwasser des Nationalparks, das als Katastrophenreservoir die Großstadt Wien im Notfall versorgen könnte, gefährdet wird.

Der Nationalpark Donauauen ist gleich mehrfach unter Schutz gestellt: NATURA 2000, Ramsar Konvention, Biosphärenreservat, Landschafts-, Naturschutz-, Trinkwasserschutzgebiet. Nicht einmal diese vielfachen Unterschutzstellungen reichen aus, um ihn vor Zugriff zu schützen.

Österreich hat jetzt schon europaweit die drittmeisten Autobahnkilometer pro Einwohner. Wird die Lobau-Autobahn gebaut, steht zu befürchten, dass weitere (schon lange geplante) Autobahnneubauten folgen wie die Marchfeldschnellstraße S8, die Verlängerung der A23 durch den 22. Wiener Gemeindebezirk und die Verlängerung der Nordautobahn A5. Offiziell soll der Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden. In Wirklichkeit aber läuft das Gegenteil: Regionalbahnen werden zugesperrt, Autobahnen neu gebaut. Österreich entfernt sich immer weiter von seinen Klimaschutzzielen und von einer Mobilität mit Zukunft.

In der ersten Oktoberwoche ist mit der öffentlichen Erörterung der nächste Verfahrensschritt der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zur Lobau-Autobahn angesetzt, die leider nur eine reine Absegnungsmaschinerie darstellt. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig, dass möglichst viele Menschen die Petition an die Österreichische Verkehrsministerin Doris Bures unterzeichnen und weiterleiten. Fordern Sie einen Planungs- und Baustopp für die Lobau-Autobahn und helfen Sie mit, dieses Naturjuwel dem menschlichen Eingriff zu entziehen!

Unterschreiben Sie hier:
KLICK HIER ZUR ONLINE-PETITION

Danke!

Margit Huber
BürgerInitiative Marchfeld – Groß Enzersdorf (BIM)
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