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Vier Hektar Wald für sechs Elefanten?


Samstag, 2. Jänner 2021

Wien/Schönbrunn - Als am 8. Oktober 2020 die Erweiterung des Tiergartens Schönbrunn (neues Elefantengehege) mit einen Investitionsvolumen von 23,5 Millionen Euro als Investition in die Zukunft gefeiert wurde, haben sich wohl nur wenige Bürgerinnen und Bürger gefragt, wie der zusätzliche Flächenbedarf von rund vier Hektar (das sind 40.000 m2!) im dicht bewaldeten Areal (Schlossgarten Schönbrunn, Tiergarten Schönbrunn und Bundesforschungszentrum für Wald) bereitgestellt werden soll.

Kryptisch stand in einigen Presseberichten zu lesen, dass „die benötigten Flächen vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) freigegeben werden. Konkret soll der Wald südlich vom Tirolerhof zum Tiergarten dazukommen“.

Diesen Wald wird es bald nicht mehr geben. Denn unsere schlimmsten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Gleich oberhalb des Tirolerhofes wurden exakt in diesem Waldstück in den vergangenen Tagen mehr als 100 – zumeist große – Bäume zur Fällung freigegeben und entsprechend gekennzeichnet (rote Punkte) – sh. Fotos im Anhang. Mit der großflächigen Rodung dieses unverzichtbaren Waldbestandes mitten in Schönbrunn muss in den nächsten Tagen gerechnet werden!

Die Initiative „Zukunft Stadtbaum“ stellt an die Verantwortlichen von Bund und Land die Frage, welchen Stellenwert in Zeiten von Klimawandel und Großstadt-Erhitzung der Erhalt unserer letzten zusammenhängenden grünen Lungen mit wertvollem Baumbestand noch hat. Und wie sich dieses Rodungs-Projekt mit dem Ruf der angeblichen „Klimamusterstadt“ Wien vereinbaren lässt.

DI Alexander Mayr-Harting
Initiative „Zukunft Stadtbaum“
Mobil: 0676 32 82 583


Drohende Rodungsfläche im Stadtwald

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