AKT!ON 21

Bohrungen bei Nacht und Nebel im Arbeiterstrandbad





Montag, 13. Oktober 2014


Nachdem die Stadt Wien mit einer großen Pressemeldung lautend auf - „Die Entscheidung“ -am Donnerstag, 09.10.2014 berichtet hat, sind wir von Seiten der Bürgerinitiative mehr als verwundert -denn von einer Entscheidung kann in keiner Weise gesprochen werden. Die Stadt Wien hatte im Vorfeld schon längst darüber entschieden, was mit diesem historischen Bad passieren soll – zumindest medial, denn auf dem Papier gibt es noch immer keinerlei Pläne. Weder der Bund, noch die Hochwasserschutzkomission wird sich auch hier in die Belange der Stadt Wien einmischen. Wir sehen dies als Schlussstrich der Stadt Wien, um jede weitere mediale Berichterstattung im Keim zu ersticken. Währenddessen passierten in im Badeareal verwunderliche Dinge:

Zahlreiche Pächterinnen und Pächter des Arbeiterstrandbades mussten in der ersten Oktoberwoche mit großem Entsetzen feststellen, dass bereits drei Wochen vor Ende der zugesicherten Räumungsfrist Probebohrungen ohne Vorabinformation durchgeführt wurden. Dabei handelt es sich nicht nur um große Löcher auf den Wegen, die teilweise gefährliche Hindernisse für die Pächterinnen und Pächter, die gerade im Begriff sind, die Kabinen zu räumen, darstellen, sondern auch um Bohrungen in vier noch belegten Kabinen! Hier wurde auch Privatgut beschädigt! Für die Bohrarbeiten wurde der dazu benötigte Strom vom angrenzenden städtischen Strandbade bezogen, das Stromkabel dafür durch den zuvor durchtrennten Zaun des angrenzenden Bades gezogen (Dafür gibt es auch Zeugen). Diese Arbeiten wurden laut Angabe des Subpächters Herrn Klepp im Auftrag der Ma 45 vorgenommen.

Es stellt sich die Frage, warum hier in Windeseile von Seiten der Stadt Wien Probebohrungen in einer Nacht und Nebelaktion durchgeführt wurden und die Pächterinnen und Pächter dermaßen bedrängt werden. Warum diese Eile, was hat die Stadt tatsächlich mit dem Arbeiterstrandbad vor? Denn neben Probebohrungen bei den Kabinen und Kabanen wurden auch Bodenproben an drei Stellen der Wiese durchgeführt.

Die ersten Beton -Bohrungen ergaben eine Betondicke von mehr als 40cm (siehe seitliche Fotos). Dadurch würde ein Abriss finanziell bedeutend höher ausfallen als bisher vermutet – und das zur Lasten der Steuerzahler. Anstatt ein ut durchdachtes Revitalisierungskonzept zu überlegen, die nicht baufälligen sondern schmutzigen Kabinen zu säubern und das historische Bad in seinen Ursprungszustand der Bevölkerung zurückzugeben, wird hier in aller Eile historisches für immer ausradiert!

Die BürgerInneninitiative möchte auf diesem Weg nochmals klarstellen, dass es Ihr keineswegs darum geht, sich gegen eine öffentlich frei zugängliche Bademöglichkeit zu stellen (wie dies von einigen StadtpolitikerInnen immer wieder kolportiert wird), sondern einzig und allein um die Erhaltung eines einzigartigen Kulturgutes der Stadt Wien, welches weiterhin vor Spekulationen und ominösen Bauplänen geschützt werden muss.

Sie wollen uns unterstützen?
Petition:
https://secure.avaaz.org/de/petition/Buergermeister_der_Stadt_Wien_Rettet_das_Arbeiter_Strandbad_1/?kRWflib

Webseite mit Unterschriftenlisten: www.arbeiterstrandbad.at.vu/

Facebook: https://www.facebook.com/RettetDasArbeiterstrandbad?fref=ts
Achtung vor Kulturgütern - Fehlanzeige 
von Friecrich Hochmann am 2014-11-13 um 21:12 Uhr
Bisher war ich der Meinung, dass die hohen Vertreter der SPÖ Achtung, zumindest vor der Kultur der Arbeiterbewegung, haben. Leider zeigt das Beispiel des Arbeiterstrandbades das dem nicht so ist. So passt es auch in dieses Bild, dass ich auf mein Schreiben an Herrn Bgm. Häupl, in dem ich auf die Bedeutung des Arbeiterstrandbades, zu dem ich als ehemaliger Sportler des ASV-Wien ein Naheverhältnis habe, nachdrücklich hingewiesen habe, nicht einmal "Schmecks" als Antwort erhalten habe, nämlich gar keine.
Schlie0lich war die Schaffung des Bades und die Abhaltung der Arbeiterolympiade eine große kullturelle Leistung .der damaligen SPÖ.
Heute erweckt die Handlungsweise der Stadtregierung leider den Eindruck, dass der SPÖ heute die Interessen von Spekulanten wichtiger sind als die Bewahrung ihrer eigenen Kulturgüter.
"wenns wirklich nur um einen nun öffentlich zugänglichen Badeplatz" geht 
von ehemaliger Grünwähler am 2014-10-14 um 14:05 Uhr
wozu braucht man dann Probebohrungen?

(Glorit - drängt sich da ja geradezu auf.....)