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Aktion 21
AKTION 21

Strengere Hochhaus-Regeln:Sand in die Augen


Montag, 22. Dezember 2014

Nun sind die Grundzüge eines neuen Hochhauskonzeptes der Stadt Wien auf dem Tisch. Von stärkerer Anrainer-Einbindung ist dabei die Rede. Was davon zu halten ist, erfährt der Leser nur allzu deutlich.

Die Absicht ist klar: das neue Hochhauskonzept ist bemüht, den Eindruck zu vermitteln, dass es allzu unverschämter Investoren-Willkür einen Dämpfer verpasst. Mit untauglichen Mitteln allerdings.

Mogelpackung 1: die Gutachter

Der Projektwerber muss eine Vielzahl von Untersuchungen - Standortanalyse, Verkehrsgutachten, Sichtachsenstudie oder Analysen zu Wind und Beschattung - selbst durchführen. Das heißt: er gibt dem Gutachter die Fragen vor. Geschickt gefragt, und schon hat man genau das, was man zur Rechtfertigung eines Projektes punktgenau benötigt.

Mogelpackung 2: die Mär vom Mehrwert

Der Projektwerber muss nachweisen können, dass der Bau einen Mehrwert für die Öffentlichkeit hat, etwa durch die Errichtung von Parks und Spielplätzen. Wie ja auch bei den Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume steht nirgends, wo diese „Mehrwerteinrichtungen“ zu schaffen sind. Ein Spielplatz im 19. Bezirk für ein Hochhaus im 3. Bezirk – worin besteht da der „Mehrwert“?
Ein ehrlicher und echter Ansporn für einen Bauträger wäre, in der Umgebung des geplanten Projekts fehlende öffentliche Einrichtungen (medizinische Anstalten, Kindergärten, Verkehrsmaßnahmen udgl.) zu schaffen.

Mogelpackung 3: Innenstadthochhäuser durch die Hintertür

Im Bereich Innenstadt, wo die Einbindung in die historische Architektur sowie das Weltkulturerbe oder Grünraum im Vordergrund steht, sollten andere Kriterien für Mehrwert gelten als bei Projekten in der Donaustadt. Man darf nicht alle Stadtteile über einen Leisten scheren, sonst wird aus einer historisch gewachsenen Stadt mit all ihren Reizen – auch kommerziellen Anreizen – eine langweilige, gesichtslose Reißbrettstadt.

Mogelpackung 4: Eindruck von Bürgerbeteiligung

Eines haben alle Projekte gemeinsam: eine „stärkere Einbindung von Anrainern“. "Aber jedes Hochhausprojekt wird umstritten sein", sagt Vassilakou. "Das wird sich nicht ändern." Die ohnedies nur unverbindliche Worthülse der Anrainereinbindung wird, kaum dem Text übergestülpt, auch schon gleich wieder abgeschwächt. Es wird nicht einmal gesagt, wie man sich diese Einbindung vorzustellen hat: nicht einmal als winzige Korrektur der Bauordnung, die Anrainern von Hochhäusern die Parteienstellung im Bauverfahren auch dann zuerkennen würde, wenn sie weiter als 20 m – etwa so weit entfernt wie das Hochhaus hoch sein soll - wohnen.
Aber Frau Vassilakou ist wenigstens in diesem Punkt ehrlich: es wird ohnedies nichts helfen, weil – so die Prophetin – „jedes Hochhausprojekt umstritten“ sein wird. Kommt ganz darauf an, meinen wir, wo es geplant wird. Im 1. Bezirk wird das wahrscheinlich zutreffen, im 22. wohl weniger, es sei denn, man plant es dicht neben einem schon bestehenden.

Mogelpackung 5: „öffentlich zugänglicher Mehrwert“ - Lüge wie gehabt

Für die Errichtung eines 73-Meter-Turms mit Luxuswohnungen - die Unesco sieht in der Höhe das Weltkulturerbe Wiens gefährdet - gilt das neue Hochhauskonzept, dem ja überhaupt verbindliche Kraft fehlt, noch nicht. Das (etwa 12 Jahre) alte allerdings auch nicht, denn diesem zufolge dürfte ja in der Welterbezone überhaupt kein Hochhaus gebaut werden. Der Trick: für das in Rede stehende Projekt stehe laut Vassilakou durch einen neuen, öffentlich zugänglichen Vorplatz ebenfalls Mehrwert im Vordergrund. Dass dieser Mehrwert auf Kosten des öffentlichen Gutes nicht auf Kosten des Bauträgers geht, was ändert es am „Mehrwert“? Man wird doch einen verdienten Investor noch mit Sachleistungen unterstützen dürfen, wenn er schon so viel Geld springen lässt?

Helmut Hofmann
"Aktuelle Opfer der Spekulation in Wien" 
von G. B. am 2015-01-05 um 17:23 Uhr
titelt die "KRONE" am 30. Dez. über 2 Seiten (20f.).

Obertitel : " Abreiß-Kalender 2015 zeigt verschwundene Baujuwele / Ende der Zerstörung nicht abzusehen ! "

Er ist wieder von Dr. Dieter Klein und bei der Initiative Denkmalschutz (sowie im guten
Buchhandel) um 12,50 € erhältlich.
"Stadtplanung: Wie viel Macht haben die Bauträger ?" 
von Georg Becker am 2014-12-29 um 21:21 Uhr
= der Titel in "Die Presse" vom 29. Dez. '14, S. 7 (Wien-Buch).
Autor: Gerhard Bitzan.
Unter dem Titel heißt es weiter :
"Analyse.
Warum Bürgerinitiativen überzeugt sind, dass bei den Planungsentscheidungen des Wiener Rathauses die Interessen der Bürger nur minimal einfließen, die der Investoren
aber sehr wohl berücksichtigt werden."

Konkret wird in dieser Zeitung, die der Industriellen-Vereinigung gewiss nahesteht,
über Vorgänge und Machenschaften im 23. Bezirk, Liesing, berichtet.
Ein Zwischentitel lautet : "Offener Brief an Gemeinderäte"
Das Ende dieses Absatzes : "Reaktion im Rathaus: null."
Konkret über die BUWOG, einen "indoor-salesman" in der MA 21, Filz und Vorrechte.
(Marie v. Ebner-Eschenbach: "Der größte Feind des Rechts ist das Vorrecht!")

Herr Gerhard Bitzan : "Vor den Vorhang !"

Mitbürger/innen innerhalb und außerhalb des Magistrats, der Bezirksvertretungen : "Nicht einschüchtern, einlullen lassen !"
Presse:" Wieviel Macht haben die Bauträger" 
von CR am 2015-01-02 um 13:24 Uhr
Mehrwert 
von U.S. am 2014-12-22 um 19:50 Uhr
Rot-Grün meinen, dass von der Bevölkerung niemand durchschaut, wie getrickst wird. Das ist ein großer Irrtum. Wer sich durch einige Gemeinderatssitzungen - sei es auf der Besuchergalerie im Rathaus oder im Internet - gequält hat, kennt den Stil. Außerdem gibt es bei aktion 21 die großartigen Analysen von Dr. Hofmann, welche die restlichen Zweifel zerstreuen. Es wird auch 2015 aufmerksam verfolgt werden, wie die Stadtregierung gegen die Bevölkerung agiert.
 
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