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Donaustädter startet Petition gegen Feinstaubbelastung in Wien



Sonntag, 24. Juni 2018

Der Autoverkehr ist der Hauptgrund für die Feinstaubbelastung in Wien. Nun soll eine Petition davor warnen und schützen.


Foto Schwarz

Heinz Mutzek sammelt Unterschriften, um über die Gefahr durch Feinstaub besser informiert zu werden. Unterstützung erhält er dabei von Umweltmedizinern.
DONAUSTADT. Auch wenn es im Sommer vielleicht nicht zu den Topthemen gehört: Feinstaub ist etwas, das das ganze Jahr über schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Davon ist der Einbringer der Petition "Feinstaub im Wiener Blut – Wir fordern saubere Luft für unsere Kinder!", Heinz Mutzek, überzeugt. "Insbesondere in den Ballungsräumen Wien, Graz, Linz und Salzburg kommt es durch Folgen von Feinstaub pro Jahr zu mehreren tausend vorzeitigen Todesfällen."

Als Vorstandsmitglied der "Aktion 21 – Pro Bürgerbeteiligung" in Wien und Niederösterreich möchte er mit seiner Aktion dafür sorgen, dass das Thema Feinstaub mehr Beachtung erhält. Die konkreten Forderungen der Petition sind unter anderem effektive Schutzmaßnahmen im Bereich von Kindergärten und Schulen, verpflichtende Information der Bevölkerung bei der Überschreitung von Messwerten, zusätzliche Messstellen in Wien und Präventivmaßnahmen wie flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkungen und kostenlose Öffi-Freifahrtentage.

Bevölkerung besser schützen

"Während man in Oberösterreich auch von Medien davor gewarnt wird, wenn die Messwerte für Feinstaub überschritten werden, erfährt man in Wien davon gar nichts. Und das obwohl gerade in der Donaustadt im Winter die Werte teils alarmierend hoch sind", ärgert sich Mutzek. Die größte Gefahr geht hierbei vom Ultrafeinstaub aus, der sich im Körper über Jahre hinweg festsetzt und gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann.

Das bestätigt auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Uni Wien: "Ultrafeinstaub aus Verkehrsabgasen ist das Hauptproblem. Aber auch Allesbrenner-Heizöfen sondern gefährliche Partikel ab, die medizinisch problematisch werden können." Hutter begrüßt daher Mutzeks Engagement. "Durch solche Aktionen wird das Problembewusstsein geschärft, denn dass Feinstaub gesundheitlich gefährlich ist, steht fest."

Hier können Sie unterschreiben

Bestätigung erhält Mutzek auch durch eine brandneue Verordnung des Bundesverwaltungsgerichts im Rahmen des Urteils zum Lobautunnel. "Darin wird erstmals festgeschrieben, dass auf dem Wiener Stadtgebiet auch Ultrafeinstaubmessungen mit zugehörigem Monitoring durchgeführt werden müssen. Das ist ein erster kleiner Erfolg", so der Initiator. Derzeit werden online sowie auch in Apotheken, Arztpraxen und Geschäften Unterstützungserklärungen für die Petition gesammelt (siehe Kasten rechts). Das Ziel steht dabei für Mutzek fest: "Wir wollen mehrere tausend Unterschriften erreichen!"

Derzeit sind Unterschriftenlisten zur Forderung von Heinz Mutzek im Umlauf. Wer die Petition "Feinstaub im Wiener Blut – Wir fordern saubere Luft für unsere Kinder!" unterstützen möchte, kann das online auf der Petitionsplattform der Gemeinde Wien machen. Alle Infos zum Thema sowie zur "Aktion 21 – Pro Bürgerbeteiligung" gibt es unter Homepage Aktion 21