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Wiener Eislaufverein: Initiative Denkmalschutz deckt auf: Stadt Wien verstößt gegen ihre eigene Welterberichtlinie!




Mittwoch, 20. März 2013

Für Stadtrat Schicker Hochhäuser 2008 noch ein "No-Go"!

(OTS) Noch 2008 hat sich der damalige Stadtrat für Stadtentwicklung Rudi Schicker im Gemeinderat zu einer Umwidmung des Eislaufvereins kritisch geäußert: Das Areal liege "unmittelbar am Rande des Weltkulturerbes, es stehen viele anrainende Liegenschaften in einer Schutzzone, also es wäre undenkbar, an dieser Stelle Hochhäuser zu errichten" (29.2.). Jetzt, nachdem Eislaufverein und das benachbarte Hotel Intercontinental verkauft wurden (und die "Richtigen" daran verdient haben?), sollen plötzlich Hochhauswidmungen kein Problem mehr darstellen? Die Rahmenbedingungen, nämlich die Lage in der sensiblen historischen UNESCO-Welterbe-Kernzone, sind dieselben wie 2008!

Alle Welterbeareale der Stadt sind Hochhausausschlusszonen!

Die Publikation "Wien, Weltkulturerbe - Der Stand der Dinge" (MA 19), die 2006 erschien und seitens der Stadt Wien als "integrierender Bestandteil" des Managementplanes "gemäß den Richtlinien der UNESCO" bezeichnet wird (OTS 6.12.2006), kommt daher ganz richtig zum Schluss: "Alle Welterbeareale in Wien" seien Ausschlusszonen für neue Hochhäuser (S.95)! Bezug genommen wird dabei auf die Hochhausrichtlinie der Stadt aus 2002 (MA 18), in der sensible Sichtachsen und Blickbeziehungen untersucht werden (S.11f., Kriterium A und B). Der nun geplante Turm würde den berühmten Canaletto-Blick vom Belvedere als zentrales Störelement zerschneiden und ist gemäß der genannten MA 19-Welterberichtlinie daher nicht genehmigungsfähig.

Rückfragehinweis:
Markus Landerer und Claus Süss
Verein Initiative Denkmalschutz
tel.: 0699 1024 4216
Links zu diesem Thema
  • Initiative Denkmalschutz (http://www.initiative-denkmalschutz.at)
  • Stadtrat Schicker Zitat 2008 im Gemeinderat (http://www.wien.gv.at/mdb/gr/2008/gr-031-w-2008-02-29-003.htm)
  • Wien, Weltkulturerbe - Der Stand der Dinge (2006) (http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/b007828.html)
  • Hochhausrichtlinie der Stadt Wien (MA 18, 2002) (http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/b007383.html)
  • OTS, 6.12.2006, Welterberichtlinie-Präsentation (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20061206_OTS0070/wien-weltkulturerbe-der-stand-der-dinge)
  • Stadt Wien: Planungsüberlegungen zum Areal (http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/intercont-wev/index.html)
  • Wer profitiert vom Grundstücksdeal? (unzensuriert.... (http://www.unzensuriert.at/content/009756-Wer-profitierte-vom-Grundst-cksdeal-um-das-WEV-Areal)
  • Grüne warnen 2009 vor Grundstücksspekulation (3. B... (http://landstrasse.gruene.at/bauprojekte/artikel/lesen/41147/)
  • dasbesondereprojekt.at (http://www.dasbesondereprojekt.at)
erste Visualisierungen vom Hochhausprojekt im Internet 
von ein verärgerter Wiener am 2013-03-21 um 20:34 Uhr
Auch die Österreichische Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege hat sich klar gegen das Hochhaus ausgesprochen, hier ihre Aussendung + Visualisierungen:
http://www.wien-konkret.at/politik/buerg...
Ein Zacken in der Stadtkrone?! 
von Hofmann Helmut am 2013-03-20 um 22:13 Uhr
Da hat doch jemand die alte "Stadtkrone"-Idee reaktiviert: ein Gürtel von Hochhäusern entlang der "Zweierlinie"! Der Anfang ist ja bereits gemacht (Wien Mitte), wenn auch nicht so dicht, wie ursprünglich geplant, die "Fortsetzung" entlang des linken Donaukanal-Ufers steht bereits zum Großteil, der Leseturm wurde zwar abgeschmettert, aber nun scheint es munter weiter zu gehen, Welterbe hin, Welterbe her. Es gibt ja genug Stimmen, die fragen, wozu brauchen wir das? Sie sehen halt nur, dass uns die UNBESCO da was vorschreiben will, wissen aber weder um den Grund dieses Schutzes, um den ja nicht die UNESCO, sondern die Stadt Wien angesucht hatte, noch haben sie eine Ahnung um die volkswirtschaftliche Bedeutung des Wiener Kulturgutes. Die Folge dieser Ahnungslosigkeit an der Wiener Regierungsspitze und die Bereitschaft, gegen entsprechende "Gegenleistungen" einen totalen Ausverkauf unserer Kultur in Kauf zu nehmen, ist ein schrittweiser Wegfall jener kulturellen Attraktivität, deretwegen so viele Touristen nach Wien kommen. Die Spätfolgen werden verheerend sein und unsere heutige Jugend voll treffen. Wenn das böse Wort vom Egoismus der Alten irgendwo Gültigkeit hat, dann hier. Nur traurig, dass dabei auch Politiker(innen) mitmachen, die noch nicht so vergreist sind.
Warum die "artistische 180 Grad-Wende" bei SPÖ/Grüne? 
von ein besorgter 3. Bezirks-Bewohner am 2013-03-20 um 10:40 Uhr
heutige Presseaussendung von der FPÖ
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_2...

SPÖ und Grüne haben sich noch vor einiger Zeit ebenfalls
gegen ein derartiges Monsterprojekt an diesem Standort ausgesprochen,
nun jedoch eine artistische 180 Grad-Wende hingelegt. Die Fragen,
warum Rot-Grün plötzlich so massiv Druck ausübt und welche Art von
Interessen hier bei der Rathaus-Koalition dominieren, werden von
Tausenden betroffenen Anrainern und besorgten Denkmalschützern
unweigerlich gestellt werden.
noch 2 OTS-Meldungen von heute gefunden 
von besorgter 3. Bezirks-Bewohner am 2013-03-20 um 13:39 Uhr