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In Wien wird bei Hobbykickern abkassiert


Dienstag, 27. Juli 2010

In der "Sportstadt" Wien herrscht seit Jahren akuter Mangel an öffentlich zugänglichen Fußballplätzen. Dieser eklatante Missstand rief bereits findige Geschäftemacher auf den Plan.

Mit der "Westside Soccer Arena" in Hütteldorf und dem "Soccer Roof" in Hernals konnten sich bereits die ersten Einrichtungen mit Kunstrasen-Spielfeldern etablieren. Letztere wurde erst kürzlich von Sportstadtrat Oxonitsch beim traditionsreichen "Engelmann" eröffnet. Wo im Winter eisgelaufen wird, jagt die Jugend - gegen Entrichtung einer Eintrittsgebühr - dem Ball nach.

Die profitorientierten Betreiber können auf die Unterstützung namhafter Sponsoren zählen. Was hindert Unternehmen wie die Österreichischen Lotterien, Wien Energie oder Sky eigentlich daran, freie Sportplätze zu fördern, wie es beispielsweise der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Zusammenarbeit mit der UEFA, Adidas und der Bitburger Brauerei vorgezeigt hat?

Vermutlich bedarf es nur eines entsprechenden Winkes aus dem Rathaus. Doch dort scheint man sogar froh zu sein, durch die aus dem Boden schießenden Kunstrasen-Arenen sozusagen aus der Verpflichtung zur Versorgung mit öffentlich zugänglichen Fußballplätzen genommen zu werden. Die Stadt Wien erspart sich dadurch eine Menge Geld, das aber letztendlich der sportbegeisterten Jugend aus der Tasche gezogen wird!

Michael Jungwirth
PRO HEILIGENSTADT

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