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Was hat die Lobau mit Bürgerbeteiligung zu tun?


Montag, 11. Dezember 2006

Was hat die Lobau mit Bürgerbeteiligung zu tun?

„Wozu Bürgerbeteiligung beim Lobautunnel?“ Ist das nicht eine Schuhnummer zu groß für Otto Normalverbraucher? Genügt es nicht, ihm über großformatige Inserate in den Gazetten klarzumachen, welcher Großtat Zeuge zu werden er sich glücklich schätzen darf?

Eines ist von vorneherein klar zu stellen: AKTION21 – PRO BÜRGERBETEILIGUNG maßt sich nicht an, eine Instanz für oder gegen den Tunnel zu sein. Das muss man wohl denen überlassen, die sich eingehend mit dieser Frage befasst haben oder – wie die betroffenen Anrainer oder Liebhaber der Lobau – immer noch befassen. Welchen Beitrag zur Diskussion, falls eine solche überhaupt stattfinden darf, kann und soll AKTION21 – PRO BÜRGERBETEILIGUNG dann aber leisten?

Teile und herrsche: auch bei Sachthemen

Divide et impera – teile und herrsche haben wir Wiener auf die kurze Formel „auseinanderdividieren“ gebracht. Und auseinanderdividieren lassen sich nicht nur Menschen, sondern auch Sachthemen. Man kann sie in viele Einzelthemen zerlegen und so tun, als könne jedes dieser Themen für sich allein abgehandelt werden. Von Leuten, die auf ihrem Gebiet über einen immensen Sachverstand verfügen, so immens, dass kein Normalsterblicher mehr mitkommt, dass mit dem Killerargument des alles besser wissenden Experten jede kritische Stimme lächerlich gemacht wird. Die Expertenmeinung ist sakrosankt, hinter sie darf nicht zurückgegangen werden.

Fächerübergreifendes Denken?

Nur: Nicht jeder Experte sieht über seinen Tellerrand hinaus.
Nicht umsonst ist in der Wissenschaft der letzten Jahrzehnte fächerübergreifendes Denken gefordert worden, nicht umsonst steckt dieses fächerübergreifende Denken immer noch in den Kinderschuhen. Es erfordert nämlich jenen gesunden Menschenverstand, der gar zu vielen Wissenschaftlern oder Leuten, die sich so nennen, abhanden gekommen zu sein scheint.
Die Folge: die Denkansätze geraten zu kurz, bleiben an der Oberfläche der anstehenden Fragen hängen. Der Lobautunnel ist ein Paradebeispiel dafür.
Der stark steigende Transitverkehr wird als gottgegebene Größe vorausgesetzt, die Notwendigkeit, ihn aus dem Stadtgebiet zu verbannen ebenfalls, und zwar durch einen Außenring auf der angeblich optimalen Trasse durch die Lobau. An diesen Voraussetzungen, so die Experten und ihre politischen Auftraggeber, gibt es nichts zu rütteln.

Warum fragt man nicht die Betroffenen?

Warum fragt man nicht die Menschen, vor allem die unmittelbar Betroffenen? Weil man sich nicht der Mühe unterzieht darüber nachzudenken, wer denn aller von dieser Frage wirklich betroffen ist? Hat etwa jemand versucht, einen Zusammenhang herzustellen mit den immer zahlreicher werdenden Menschen, welche über den Fluglärm und die mit den Anflugschneisen über dem dichten Stadtgebiet verbundene zunehmende Lärmbelästigung klagen? Die sich gegen immer mehr notwendig werdende Landebahnen des der Stadt allzu nahen Flughafens Schwechat wehren, weil diese eine brutale, entschädigungslose Enteignung ihres bisher relativ ruhigen Besitzstandes darstellen? Oder fürchtet man eine derartige Verknüpfung anstehender und ungelöster Fragen, weil sich herausstellen könnte, dass alle bisherigen Planungen Makulatur sein könnten und eine zukunftsorientierte, nachhaltige Lösung durch Engstirnigkeit und Unfähigkeit vermasselt worden ist?

Fürchtet man zukunftsorientierte Ideen?

Könnte es sein, dass die ewige und unergiebige Diskussion der Fachleute über die optimale Trasse einer leistungsfähigen Bahnverbindung nach Bratislava doch an einem gemeinsamen großen Flughafen vorbeiführen müsste, einem, der nicht in Schwechat liegt? Und würde sich vielleicht gar die Frage der Umfahrung gleichsam von selbst beantworten, wenn für einen solchen Flughafen der Zukunft ein geeigneter Standort gefunden sein würde? Dass die Lobau davon nicht tangiert werden würde, versteht sich – beinahe – von selbst.

Kollektive Intelligenz als wertvolles Humankapital

Gewiss: das ist nur eines von vielen möglichen Szenarien. Aber der Mut, in Alternativen zu denken, sollte beachtet und nicht verspottet werden. Es ist das unendlich wertvolle Kapital der kollektiven Intelligenz, von der namhafte Wissenschaftler – vor allem Biologen, also Kollegen unseres Bürgermeisters – behaupten, dass sie treffsicherer ist als der treffsicherste Experte. Finanzielle Desaster wie bei Wien Mitte I und II, beim Bacherpark, am Neuen Markt – überall dort, wo man auf die Bürgerinnen und Bürger nicht hören wollte, sollten doch Lehre genug sein. Die Menschen, die an der Materie interessiert sind, um ihre Meinung zu fragen, nicht ohne ihnen vorher alle relevanten Informationen gegeben zu haben: genau das ist das Anliegen von AKTION21-PRO BÜRGERBETEILIGUNG, welches sie mit denen eint, die in der Lobau auch dagegen protestieren, dass zwar die Bürgermeister, nicht aber die Bürger um ihre Meinung gebeten werden. Mit der alten Begründung: das haben wir immer so gemacht und da könnte ja jeder kommen....


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