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Historische Anlage auf dem Leopoldsberg dem Verfall preisgegeben


Donnerstag, 16. September 2010

Komitee Weltkulturerbe für Grinzing.

Der Leopoldsberg, ein Österreichisches Nationaldenkmal verfällt zusehends.
Der Leopoldsberg an der Wiener Pforte wurde ehrfurchtsvoll auch Akropolis und als Korona Wiens bezeichnet.




Arch. Alexander Serda hat das Baurecht auf 99 Jahre für den Leopoldsberg von den Eigentümern dem Chorherrenstift Klosterneuburg erworben.
Seit dieser Zeit verfällt die historische Anlage und ist zum Schandfleck für ganz Wien geworden. Wanderer, Touristen und Fremdenführer wundern sich und sind erzürnt über die verschmutzte Umgebung durch achtlos weggeworfene Flaschen und Dosen.

Auszug aus dem Bericht der Wiener Zeitung
Der versperrte Zugang zur Kirche, Aussichts-Terrasse und der Krieger-Gedächtnisstätte wird aber als größtes Ärgernis empfunden.



Das Bauvorhaben von Arch. Alexander Serda am Leopoldsberg, wurde sehr ausführlich in der Wiener Zeitung in der Ausgabe vom 24/25 April 2010 beschrieben in der Kronen Zeitung zuletzt am 21 August. Der ursprüngliche Plan war ein fünf Sterne Klosterhotel für betuchte Leute zu errichten, davon wurde aber Abstand genommen.
Nur ein Restaurant soll nach neuesten Zeitungsberichten die Besucher verwöhnen.
Von Anfang an gab es große Proteste gegen die rein kommerzielle Vermarktung dieses historisch bedeutenden Orts.
Seit einiger Zeit ist das Haupttor mit einer Eisenstange und zwei Schlössern
abgesperrt, was die Besucher des Leopoldsbergs als unzumutbar empfinden.
Der Nebeneingang ist mit einer Holzverschalung ebenfalls versehen und verhindert auch dort den Zutritt.

Eine Bürgerinitiative sammelte 1.400 Unterschriften um den Zugang zur Kirche, Aussichts-Terrasse und Krieger-Gedächtnisstätte zu fordern.
Genützt hat es aber nichts und der Eigentümer der Chorherrenstift Klosterneuburg behauptet, dass er am Berg durch die Vergabe des Baurechts keine Möglichkeiten mehr hat einzuschreiten.
Der Leopoldsberg steht aber unter Denkmalschutz, ist öffentliches Gut § 2a und muss daher für die Besucher ungehindert zugängig sein.
Durch aufstellen eines Schutzzauns könnten Besucher vor herabfallenden Mauerteilen geschützt werden. Es gibt daher kein auf Dauer vertretbares Argument den Zutritt zur Kirche, Aussichtsterrasse und Krieger-Gedächtnistätte zu verwehren.



Zur Geschichte des Berges:
Der Berg zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten Österreichs, Funde aus der
Jungsteinzeit beweisen das.
  • Die Kelten errichteten eine Handelsstadt. Funde aus der Hallstatt- und Latene-Zeit wurden bei Grabungen sichergestellt.
  • Die Babenberger haben vermutlich ein kleines Jagdschloss im Mittelalter zu
    einer Burg ausgebaut, Kaiser, Könige und Herzöge haben sich, wenn sie in Bedrängnis kamen in die Burg zurückgezogen.
  • Kaiser Leopold I., hat sich während in Wien die Pest ihre Opfer suchte, mit seinen Getreuen auf den Leopoldsberg zurückgezogen.
  • Die Entsatzschacht gegen die Osmanen deren Anführer Kara Mustafa war hat 1683 vom Leopoldsberg aus begonnen. Carl von Lothringen war der Kommandant der Kaiserlichen Truppen die in den Vorort-Dörfern Kahlenbergerdorf, Nußdorf, Heiligenstadt, Grinzing und Sievering die Türken aus den Dörfern warf nachdem die Kämpfe in den Weingärten zu ende waren.
  • Kaiser Leopold I., hat 1663 den hl. Leopold als Schutzpatron für ganz Österreich auserwählt, und nach der 2. Türkenbelagerung den Leopoldsberg nach seinen persönlichen Schutzpatron benannte. (Es fand ein Tausch der Namen statt, der Leopoldsberg hieß Kahlenberg, der heutige Kahlenberg war der Sauberg.
Während der Pressekonferenz am 14.09.2010 im Restaurant Michl in der Reichsrathstraße 11 konnte ich das Thema kurz erläutern.
Nur die wenigsten Anwesenden wussten von der Sperre des Zugangs zur Kirche, das Interesse am Thema war jedoch sehr groß und einige Journalisten haben zugesagt sich der Sache anzunehmen.

Michael Lenzenhofer
Tel 06991 36 41 840
www.weltkulturerbe-grinzing.at

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