AKT!ON 21

Hallo, aufwachen:
"Kaum ein Kind kann noch klettern"


Donnerstag, 31. März 2011

Kaum ein Kind kann noch klettern titelt der KURIER. Mediziner schlagen Alarm: Immer mehr Jugendliche sind dick. Gute Sportlehrer und mehr Bewegung sind gefragt. "Doch der Politik ist das egal", sagt Univ.-Prof. Kurt Widhalm, Kinderarzt und Ernährungsmediziner, MedUni Wien. Gesundheitsminister Alois Stöger sieht in vielen Schulen zu wenig Bewegungsraum." Für Unterrichtsministerin Claudia Schmied sind die unterqualifizierten Sportlehrer schuld. Wien ist allerdings auch da anders.


Freiflächen werden „kommerzialisiert“


Die Stadtregierung verbaut Freiflächen, die den Kindern für Bewegung und Sport zur Verfügung stehen. Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren, werden ignoriert. In der Ottakringer Roterdstraße hat man den Sportplatz kommerzialisiert und an seiner Stelle eine Halle gebaut, mit der man eher Geld verdienen kann. In der Geblergasse will man wegen eines Garagenbaus (!) den Pausenhof in eine Dauerbaustelle verwandeln. Auf der Hohen Warte ist die großangelegte Umwandlung von Freizeitflächen für die Bewegung Jugendlicher in Luxuswohnbauten im Gange. Und bei durchgezogenen wie abgeschmetterten Garagenbauten in Parks waren die Ballspielplätze die ersten Einrichtungen, die zugunsten der Bauführungen geschleift wurden.

Nationale „Retter in der Not“?

Aber „Sportminister“ Norbert Darabos und Stöger setzen laut KURIER einen weiteren Schritt mit dem "Nationalen Aktionsplan Bewegung". Indem sie das Projekt im Ministerrat präsentieren und aufzeigen, wie die Österreicher zu mehr Bewegung animiert werden können. Denn während 72 Prozent der Schweden mindestens ein Mal in der Woche Sport betreiben, sind es in Österreich nur 38 Prozent. Vielleicht haben die beiden auch die Güte, ihren Wiener Parteikollegen zu verraten, dass es in Schweden fast an jeder Ecke einen wunderbaren Sportplatz gibt, den jedermann unentgeltlich benützen kann? In Wien hingegen muss man Mitglied eines Sportvereins werden oder teure Fitnesscenter aufsuchen, um sich sportlich betätigen zu können. Es sei denn, man steigt auf Käfighaltung um, da kann man sich noch unter einige harte Ballesterer mischen, vorausgesetzt man wird von ihnen geduldet.

Präsentieren, studieren, evaluieren....

Hauptsache es gibt einen „Nationalen Aktionsplan“ und eine „Präsentation“ mehr, der dann sicher noch 10 Studien und natürlich auch eine „Evaluierung“ folgen werden, damit nur ja nichts vom Budget übrig bleibt. Es wäre gescheiter, von dem dafür aufgewendeten Geld einige Sportplätze – nein, nicht zu bauen, sondern einfach wieder herzustellen. Aber dafür hat die Stadt Wien – jede Wette – sicher kein Geld...

Helmut Hofmann
heute haben wir überall nur "Haftungsprobleme" 
von Fussballfreund am 2011-04-07 um 13:15 Uhr
aus fragwürdigen Datenschutzgründen bekommen Betroffene keine Auskunft von Behörden, die übertriebene sog ärztliche Aufklärung hat auch bei uns schon zu amerikanischen Verhältnissen bei den Behandlungen geführt.

Früher hat man einfach auf einer Wiese Fußball gespielt, schade, dass jetzt immer jemand "haften" muss.
ad Haftungsprobleme 
von Michael Jungwirth am 2011-04-05 um 16:24 Uhr
Das Mountainbiken auf Forststraßen wurde auch lange Zeit wegen angeblicher Haftungsprobleme untersagt. Heute ist es gang und gebe, es gibt sogar eigene Mountainbikerouten. Man sieht, dass es halt doch geht, wenn man nur will.
Wie macht das bloß der Rechtsstaat Schweden mit seinen unzähligen Sportplätzen?

Michael Jungwirth
PRO HEILIGENSTADT
ad Haftungsprobleme 
von Friedrich Hochmann am 2011-04-02 um 01:40 Uhr
Man kann bei allen Dingen immer Haftungsprobleme sehen. Nur wen die Sache in Schweden funktioniert, und das Rechtssystem in Schweden ist nicht sooo viel anders wie bei uns, müsste es auch bei uns funktionieren. Vermutlich kommt es nur darauf an, eine entsprechende Rechtsform für den Betreiber der "freien" Sportplätze zu wählen.
sicher kostet de Betrieb und dei Wartung von "freien" Sportplätzen Steuergeld. Nur die Behandlung von durch Bewegungsmangel verursachten Krankheiten kostet auch Geld, zwar kein Steuergeld, sonder Geld der Krankenkassen. Nur, wo liegt der Unterschied? Beide Gelder werden von allen bezahlt, nur dürftendie Behandlungslosten höher sein, als die Betriebskosten der "freien" sportplätze.
Haftungsproblem 
von Sportler am 2011-04-01 um 14:57 Uhr
Es ist vor allem ein Haftungsproblem, wenn eine Sportanlage öffentlich zugänglich ist.

1.) wer haftet, wenn jemandem Etwas passiert? - der Eigentümer, der eine Haftpflichtversicherung abschließen müsste. Eine Benützung auf eigene Gefahr ist nur beim echten öffentlichen Gut - also Parkanlagen und Straßen - nicht bei Vereinssportplätzen, Schulen etc.

2.) Wer zahlt die Kosten der Abnützung und Beschädigung. Bei Schulen klar der Schulerhalter, bei Vereinen die Vereinsmitglieder bzw. ein Mieter. Die öffentliche Hand = der Steuerzahler die sowieso kein Geld hat, müsste für Beschädigungen aufkommen. Das kann man machen, nur welche Steuern sollen erhöht werden bzw. wo soll dafür eingespart werden?

3.) Wer regelt die Benützung? es ist ja schon bei Fußballkäfigen in Parks oft so, dass ganze Gruppen den Platz "reservieren", und andere gar nicht zum Zug kommen. Dazu braucht es einen Bürokratischen Aufwand.

Besser wäre: in Parks und Spielplätzen eine freie Nutzung von freien Wiesen
und bei Sportplätzen: öffentliche Sportplätze, für die nach Nutzungsdauer bezahlt wird und die kostendeckend geführt werden (so wie es bei Schwimmbädern ja auch der Fall sein sollte)
Sport 
von Michael Jungwirth am 2011-04-01 um 14:15 Uhr
Unter Unterrichtsminister Fred Sinowatz wurden seinerzeit Raucherzimmer in Schulen eingeführt. Da müsste es doch auch dem roten Bundeskanzler Faymann und seinen zuständigen Ministern Schmied und Stöger gelingen, nach skandinavischem Vorbild mehr Sportplätze für jedermann anzubieten. Es ist nicht einzusehen, dass Schulsportanlagen in den Ferien und an Wochenenden verschlossen bleiben. Das ist doch nur eine Frage des guten Willens und der Organisation!

Michael Jungwirth
PRO HEILIGENSTADT