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Aktion 21
AKTION 21

22., BI Rettet die Lobau - Natur statt Beton


Dienstag, 7. November 2006

Die Initiative "Rettet-die-Lobau" engagiert sich
· FÜR Lebensqualität durch umweltverträgliche, nachhaltige und ökologisch/ökonomisch sinnvolle Verkehrslösungen.
· GEGEN jede neue Autobahn bzw. Schnellstraße im Bereich der Lobau, in den Wohngebieten im Nordosten Wiens, sowie in der gesamten Nord- und Ostregion.
· FÜR eine massive Verbesserung des öffentlichen Verkehrs im Osten Österreichs, insbesondere für den Ausbau der Bahnstrecken (u.a. Lückenschluss grenzüberschreitender Gleisverbindungen) und die flächendeckende Intervall-Verdichtung der öffentlichen Linien.
· FÜR den Schutz der Donauauen von Wien bis Hainburg.


Autobahnring - des Rätsels Lösung?

Ein Autobahnring um Wien würde die Lobau und das angrenzende Naherholungsparadies Neue Donau zu einer Transithölle a la Brenner machen.

Von Heinz Högelsberger, GLOBAL 2000

Die Lobau als Teil des Nationalparks Donau-Auen ist nicht nur das beliebteste Naherholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener, sondern auch eine der letzten erhaltenen Aulandschaften in Mitteleuropa. Wenn es nach den Plänen der Betonierer geht, soll die Lobau nun geopfert werden, damit auch Wien das bekommt, was Brüssel, Paris und München schon haben: einen Autobahnring.

Noch mehr Verkehr
Wer schon einmal auf der Autobahn rund um Brüssel oder Paris im Stau gesteckt ist, weiß aus eigener Erfahrung, was auch die Theorie sagt: Ein Autobahnring zieht Verkehr an und verleitet die AutofahrerInnen dazu, längere Strecken zurück zulegen, um auf diesen Ring zu gelangen. Transit-Schwerverkehr wird wie magisch von solchen Ringen angezogen. Eine Autobahn rund um eine Großstadt schafft also mehr Probleme, als sie löst. Wesentliches Teilstück dieses Autobahnringes um Wien wäre die sogenannte Lobau-Autobahn, die den Nationalpark das Wiener Naherholungsgebiet Nr. 1 queren würde.

Die Pläne der Betonierer
Doch auch der Rest des geplanten Autobahnrings um Wien hat es in sich und ist eine wahre Einladung an den LKW-Transitverkehr. Von der Westautobahn kommend, könnte man dann über die bestehende A 21 (Wienerwaldautobahn) zur Südautobahn gelangen und weiter über die gerade im Bau befindliche B301 bei Schwechat die Ostautobahn und die Donau queren. Unter der Lobau ginge es dann weiter in den Norden Wiens, wo es Abzweigungen zu den ebenfalls geplanten Projekten Marchfeld-Schnellstraße und Nordautobahn geben würde. Bei Korneuburg würde der Ring in die bestehende Stockerauer Autobahn münden, die bis Krems ausgebaut werden soll. Östlich von Krems ist bei Traismauer eine weitere Donaubrücke geplant, von wo es über die ebenfalls auszubauende Schnellstraße bei St. Pölten wieder zur Westautobahn ginge. Damit schließt sich der Kreis. All diese Projekte bedingen einander. In ihrer Gesamtheit sind sie eine verkehrspolitische Katastrophe. Wien würde zur Transitdrehscheibe werden, das Umland zu einem einzigen zersiedelten Fachmarktzentrum. Statt gewachsener Strukturen und einer vernünftigen Raumplanung hätten wir dann einen Wildwuchs wie in der Megacity Los Angeles.

Urlaub an der Autobahn
Verkehrsministerium und ASFINAG möchten die Lobau mit zwei neuen Schnellstraßen regelrecht in die Zange nehmen: Von Schwechat aus soll eine Autobahnbrücke über die Donauinsel direkt zur Lobau hinüberführen. Von dort wird einerseits ein Tunnel unter der Lobau gegraben und andererseits eine sechsspurige Schnellstraße zwischen dem Nationalpark und dem Badeparadies Neue Donau eingezwängt - damit der LKW-Transit dann direkt von der Lobau-Autobahn flussaufwärts Richtung Donauuferautobahn und Südosttangente donnern kann.
Dass die Abgase nicht im Tunnel bleiben, sondern nach oben abgeleitet werden müssen, stört die Betonierer offenbar nicht. Ebensowenig der Lärm, der von einer weiteren Donaubrücke und von der zur Schnellstraße ausgebauten Raffineriestraße entlang der Neuen Donau in die unberührte Aulandschaft hinüberdröhnen wird. Der Bau der Autobahn würde die Neue Donau im Bereich der Lobau außerdem jahrelang zur Großbaustelle machen: Lärm und Schmutz statt Sonne, sauberem Wasser und Ruhe. Die Stadt Wien hat inzwischen auf den massiven Widerstand reagiert und wünscht die gesamte Untertunnelung von Schwechat bis Aspern und zum Knoten Kaisermühlen. Das würde zumindest die Lärmbelästigung reduzieren, ist aber auch keine akzeptable Variante. Abgesehen davon hat die Stadt Wien keine Entscheidungsgewalt über die endgültige Trassenführung, denn das ist Bundessache.

Wer wirklich profitiert
Die Lobau-Autobahn nützt hauptsächlich dem LKW-Transitverkehr durch Europa, so wie ihn die leidgeprüften Menschen entlang der Brennerstrecke in Tirol schon lange kennen. Profitieren würden außerdem die Banken. Da das Geld für die geplanten Straßenprojekte fehlt, scharren schon Bank Austria und Raiffeisenbank in den Start löchern, um gewinnbringende Milliardenkredite zu vergeben.

Mobilität für Transdanubien
Der Ausbau leistungsfähiger öffentlicher Verkehrsmittel im 21. und 22. Bezirk ist längst überfällig. Die. transdanubischen Bezirke Floridsdorf und Donaustadt wären zusammengenommen mit 260.000 Einwohnerlnnen nach Wien immerhin die zweitgrößte Stadt Österreichs. Höchste Zeit, dass der Name Transdanubien endlich nicht mehr für miese öffentliche Erreichbarkeit steht, sondern für einen attraktiven Stadteil Wiens mit hohem Erholungswert und guter Anbindung an die Öffis - egal ob rein in die Stadt, raus aufs Land oder hinüber zu unseren neuen EU-Nachbarn. Noch haben wir die Chance, aus den verkehrspolitischen Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Auf den steigenden Straßenverkehr wurde nämlich bisher mit immer neuen Straßen reagiert. Dies hat sich als Teufelskreis erwiesen, die Folgen müssen die Anrainer Innen - wie z.B. entlang der Tiroler Brennerroute - tragen. Nun gilt es, diesen Teufels kreis zu durchbrechen und endlich für eine menschen- und umweltgerechte Verkehrspolitik zu sorgen. Machen auch Sie mit!
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