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Aktion 21
AKTION 21

Bürgerbeleidigung statt Bürgerbeteiligung
Der Arbeitsplatzbeschaffungs-Schmäh


Sonntag, 12. Juni 2016

Er ist uralt. Er kommt immer dann, wenn jemand kein anderes Argument mehr hat. Er wurde unzählige Male durch Fakten widerlegt. Er ist trotzdem nicht umzubringen, der Schmäh von der Arbeitsplatzbeschaffung durch Bauprojekte. Jetzt hat’s die VizeBM Brauner erwischt. Glaubt sie’s selbst?

…wenn sie meint, das Bauprojekt auf dem WEV-Gelände schaffe 1000e (in Worten: tausende) Jobs? Wohl kaum. So viel Realitätsverlust kann nicht einmal eine Spitzenpolitikerin haben. Es sei denn, sie schöpfte ihr Wissen ausschließlich aus der eigenen Parteipropaganda. Es sei denn, sie hätte sich noch nie für irgendein Großprojekt interessiert. Es sei denn, sie habe noch nie Baumaschinen gesehen, die heutzutage statt Arbeitskräften eingesetzt werden, weshalb ja der neue Bundeskanzler wieder von jener Maschinensteuer redet, die schon vor vielen Jahrzehnten Parteikollege und Sozialminister Dallinger vorgeschlagen hatte, um den rationalisierungs- und maschinenbedingten Arbeitsplatzabbau am Bau und den damit verbundenen Steuerentgang zu kompensieren. Es sei denn, sie hätte nie die Baustelle Wien Mitte besucht, auf der Arbeitskräfte nur sehr vereinzelt zu sehen gewesen waren, obwohl 1999 auch zu diesem Projekt vollmundig von der Schaffung tausender Arbeitsplätze gefaselt worden war.

Populistische Verdummung der Bevölkerung

Die Aussage ist natürlich doppelzüngig, weil in dem Komplex Wien Mitte tatsächlich hunderte Menschen beschäftigt sind. Aber die Verlagerung von Arbeitskräften, die Konzentration der Finanzbeamten auf dem neuen Standort, schafft keine Jobs (Arbeitsplätze), er verlegt sie nur an einen anderen Ort. Neue Arbeitsplätze werden geschaffen, wenn auf Dauer neue, bisher noch nicht erforderlich gewesene Arbeit anfällt. Wie diese neuen Arbeitsplätze beim Tojner-Turm-Bau aussehen, ist Brauners Geheimnis. Wenn sie die „Tausende“ nicht konkret benennen kann, wird sie sich mit dem Vorwurf konfrontiert sehen, die Bevölkerung mit Absicht in die Irre geführt zu haben, um bei ihr für ein typisch neokapitalistische Projekt eines Privatunternehmers zu werben. Wie sie das mit ihrem „Sozialismus“ vereinbaren kann, ist eine spannende Frage, die sie hoffentlich auch innerhalb ihrer Partei beantworten wird müssen.

Schwachsinn als Abfuhrmittel?

Wenn jemand derartigen Schwachsinn verbreitet, dann muss etwas anderes dahinterstecken als Leichtgläubigkeit oder Leichtfertigkeit. Wenn jemand derartigen Schwachsinn verbreitet, dann hält er die Bevölkerung, zu der übrigens auch die Leser der Krone zählen, für Menschen, denen der letzte Rest an faktenorientiertem logischen Denken abhandengekommen ist. Wenn jemand derartigen Schwachsinn verbreitet, dann zeigt er, was er von den Bürgerinnen und Bürgerinnen hält, denen er absurde Erfindungen als Wahrheit andrehen will: NICHTS - außer dass sie alle Blödistinnen und Blödisten seien. Die man am besten gar nicht erst fragt. Bei so viel Bürgernähe und Beteiligungsfreudigkeit muss man sich dann ja auch nicht wundern, wenn einem Kandidaten dieser Bürgerverblöder bei Wahlen eine jämmerliche Abfuhr erteilt wird. Wortspenden wie die Brauners erweisen sich eben als wirksames Abfuhrmittel.
Ihre Partei hat wahrlich Erneuerungsbedarf, will sie als Partei der kleinen Leute überleben und nicht als Standesvertretung der Neokapitalisten die Segel streichen.

Helmut Hofmann
Kommentar in der Presse: wenn ich SP-Politiker die Vorzüge von zentrumsnahen Hochhäusern als Spekulationsobjekt für reiche Russen loben höre, wundert mich gar nichts mehr. Die SPÖ hat die Bodenhaftung verloren. 
von CR am 2016-06-19 um 14:13 Uhr
" ..... wenn ich SP-Politiker die Vorzüge von zentrumsnahen Hochhäusern als Spekulationsobjekt für reiche Russen loben höre, wundert mich gar nichts mehr. Die SPÖ hat die Bodenhaftung verloren. Wahrscheinlich könnten Leute, die die Aufbruchsstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils erlebt haben, ähnliche Geschichten der vorsichtigen Hoffnung, der Enttäuschung und Entfremdung erzählen. Die Kirchen sind ja heute beinahe ebenso leer wie die Parteilokale; aber das ist eine andere Geschichte.

Mir bleibt die Frage: Austreten aus der SPÖ – oder doch nicht? Ich spüre für einen Austritt immer noch zu viel Restloyalität in mir. Eines aber weiß ich: Wenn das dämliche Hochhaus beim Eislaufverein gebaut wird, das den „Canaletto-Blick“ vom Belvedere auf meine Stadt zerstört, trete ich sicher aus – denn dann ist klar, dass sich die Partei der „kleinen Leute“ endgültig in die Hände der Immobilieninvestoren begeben hat."


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