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Aktion 21
AKTION 21

Wieso durfte der VAMED Bau
in der Steinhof Mediation nicht behandelt werden?


Montag, 22. Oktober 2012

Das fragen sich nicht nur die Teilnehmer der Bürgerinitiativen an der „Steinhofmediation“ sondern auch zahlreiche Besucher der Steinhof Anlage angesichts des hier entstehenden Monstrums, das auf die Jugendstilarchitektur des Otto Wagner Spitals keinerlei Rücksicht genommen hat…

Ein überdimensionaler Betonbau der VAMED innerhalb der denkmalgeschützten Steinhofmauer (Foto) harrt mittlerweile seiner Fertigstellung. Ein Teil der denkmalgeschützten Jugendstileinfriedung wurde bereits für dieses gigantische Bauvorhaben abgerissen; jeder Laie sieht unschwer, dass hier bei der Planung auf die Dimension und die Architektur der denkmalgeschützten Pavillons der weltberühmten Jugendstilanlage Otto Wagners keinerlei Rücksicht genommen wurde. Im Gegenteil, die berühmten Pavillons Otto Wagners und die Totenkapelle nehmen sich fast zwergenhaft neben diesem Betonklotz aus.

In der wegen heftiger Bürgerproteste seit März 2012 laufenden Mediation zum Thema „Nachnutzung des Otto Wagner Spitals“ durften zum Thema VAMED Bau weder Fragen gestellt werden, noch sind bisher Unterlagen des Bundesdenkmalamts zur Entlassung dieses Areals aus dem Denkmalschutz vom Eigentümer „Stadt Wien“ zur Einsichtnahme frei gegeben worden.

Zur Chronologie:

Nach einer höchst umstrittenen Widmungsänderung des Otto Wagner Spitalsareals 2006 –eine zwingend vorgeschriebene strategische Umweltprüfung (SOUP) war geschickt umgangen und etwa 2000 Stellungnahmen aus der Bevölkerung schlicht ignoriert worden – war nach Eliminierung des Passus „Widmung für öffentliche Zwecke“ einem Verkauf und einer „Verwertung“ durch dichte Verbauung Tür und Tor geöffnet worden.

2008 erfolgte dann mit Gemeinderatsbeschluss der Verkauf eines Teils des Ostareals (Bauplatz A7) an die GESIBA mit der Möglichkeit dort bis zu 40% in Bauklasse III zu verbauen, die GESIBA erhielt auch für weitere Areale im Ostteil ein Vorkaufsrecht. Bereits 2007 wurde die Abteilung von acht Bauplätzen des Ostareals vom übrigen Otto Wagner Spitalsareal in Angriff genommen und ein Teilungsplan durch das Büro Angst ausgearbeitet.

Ab 2009 begann sich anscheinend die VAMED für das Otto Wagner Spitalsareal näher zu interessieren. Die Luxuslage mit Blick über Wien ist für einen weltweit tätigen Player für Wellnesshotels sicher ein attraktiver Projektstandort. Von der GESIBA wurde in der Folge das Vorkaufsrecht für zwei Bauplätze „erworben“ (A5/A6), ein weiterer Gemeinderatsbeschluss dazu als nicht nötig angesehen. Offiziell entsteht hier ein Rehabilitationszentrum, der „Rehaplan sehe das so vor“. Bemerkenswert sind in der Planung des Projekts drei Saunalandschaften, großzügige Erlebnisbecken und eine Tiefgarage mit 120 Stellplätzen. Laut Prospekt wird die Anlage 152 Betten, ein Therapiezentrum, ein Therapiebad/Wellnesszentrum und ein Ärztezentrum aufweisen. In den Abendstunden soll „der Wellnessbereich“ auch für externe Besucher geöffnet sein.

Die Finanzierung erfolgt mittels eines Leasingmodells, die ursprüngliche Käuferin war die Volksbanktocher Immoconsult SPU Leasinggesellschaft mbH, nach deren Konkurs trat die Volksbank Real Estate an deren Stelle in den Vertrag ein.

Der Krankenanstaltenverbund (KAV) agierte als Verkäufer für die Gemeinde Wien und veranlasste auch noch die Entlassung des für den Bau geplanten Areals aus dem Denkmalschutz. Auch die Abbruchsgenehmigungen für Teile der denkmalgeschützten Mauer waren in der Folge anscheinend kein Problem.

Da die VAMED laut ihrem Totalunternehmervertrag nicht für Anschlusskosten/gebühren für Medien wie Strom, Gas, Wärme/Heizung, Wasser, Kanal, Telekommunikation usw zuständig ist, wäre für die Allgemeinheit von großem Interesse, wer nun diese Kosten eigentlich trägt (KAV=Gemeinde Wien=Steuerzahler??).

Alle diese brennenden Fragen durften von den Mediationsteilnehmern/innen in der Mediation jedoch nicht gestellt werden, das VAMED Areal war von allem Anfang bei der Mediation ausgenommen, obwohl das riesige Bauprojekt ja zweifellos innerhalb der Steinhofmauer errichtet wird und damit zur „Nutzung des Otto Wagner Spitalsareals“ gehört.

Ein Einblick in die relevanten Bescheide des Bundesdenkmalamts zum VAMEDareal wurde bisher nicht gewährt, dazu bräuchte die Bürgerinitiative eine Vollmacht der Eigentümerin „Gemeinde Wien“. Trotz mehrfacher Urgenzen und dem Versprechen „das wäre alles kein Problem“ liegt diese Vollmacht leider bis jetzt noch nicht vor.

Auch da will man anscheinend wieder die Bürger „blöd sterben“ lassen!

Initiative Steinhof erhalten
JK
www.steinhof-erhalten.at

Zwei Fotos des Monsterbaues



wie schaut es da eigentlich mit dem Vergaberecht aus? wurde das Projekt europaweit ausgeschrieben? 
von Wirtschaftsinteressierter am 2012-11-01 um 11:44 Uhr
ganz "privat" kann das ja nicht sein, wenn es nach dem Rehaplan von den Sozialversicherungen als notwendig angesehen wird.

aber mit guter Rechtsberatung und entsprechenden "Finanzierungsplänen" ist das bei uns wahrscheinlich alles zu umgehen - und wo kein Kläger, da kein Richter!
und das Bundesdenkmalamt schweigt zu dieser Schweinerei? 
von Kulturmensch am 2012-10-24 um 11:43 Uhr
Das soll "denkmalverträglich" sein? Unmittelbar daneben sind die denkmalgeschützten Jugendstilpavillons Otto Wagners und die schöne Totenkapelle.

Da es sich meines Wissens bei diesem Bau innerhalb der denkmalgeschützten Steinhofmauer um eine "Veränderung" eines Denkmals handelt, müsste das Bundesdenkmalamt doch diese "Veränderung" genehmigen.

Dabei gibt es eine sog "Interessensabwägung". Da hat die VAMED aber anscheinend ein besonders hohes "Gewicht" auf die Waagschale legen können.....
vielleicht Goldbarren??? 
von Gerda am 2012-10-24 um 13:37 Uhr
die sollen ja ziemlich schwer sein, heißt es
Weil das Geld schon aufgeteilt ist 
von Mein wunderbarer Waschsalon am 2012-10-22 um 19:51 Uhr
ganz klar, und keiner gibt was zurück!

DARUM schauts jetzt dort so aus - die Politik der klebrigen Finger hat über Eleganz und Klasse gesiegt:

http://www.steinhof-erhalten.at/bauvorha...

http://www.steinhof-erhalten.at/Medienbe...

Das VAMED-Erlebnisbad wird riesig, sicher so hoch wie das angrenzende Hotel.
Die Fassade des Hotels (ich nenne es mit voller Absicht „Hotel“, da es mit Sicherheit ein Kurhotel 4 Sterne wie die übrigen VAMED-Kurhotels wird – wo dann die Hälfte der Betten über die Sozialversicherungsträger belegt werden) ist bereits ziemlich fertig, grau-weiß, das Schutzgeländer vor den Französischen Fenstern ist gereits eingesetzt.

Der Otto-Wagner-Touch wird – wie von der Architektin mitgeteilt - auftrags der MA19 (für Stadtbildpflege!!! zuständig) dadurch erzielt werden, daß die Querriegel ZIEGELROT gefärbelt werden.

Kurpark und Aussicht werden ein hervorragendes Verkaufsargument und Werbeträger sein.
Was sagen die Mediatoren zu diesem Desaster? 
von Karl Schubert am 2012-10-23 um 22:44 Uhr
Die Mediatoren haben eine erhebliche Summe - angeblich an die 80.000 - 90.000 Euro - für diese Mediation an Steuergeld von Fr. Vize Vassi erhalten!

Auch diese Summe wird verschwiegen und unterleigt der GEHEIMHALTUNG:
Müssten diese Mediatoren nicht dafür sorgen, daß sich Vize Vassi an die Vereinbarung hält, die sie mit unseren Steuergeld bezahlt hat? Das ist doch urpeinlich für die, wie stehen die da, als unfähige Figuren.
Die Mediation hat sowieso einen schlechten Ruf - durch sowas wird das Ganze noch ins Lächerliche gezogen.
Ein Fall für den Rechnungshof? 
von U.S. am 2012-10-24 um 22:55 Uhr
Die Ungeheuerlichkeit rund um die Mediation gehört öffentlich intensiver besprochen. Wo sind die Medien, die darüber schreiben? Interessant wäre, was die an der Mediation teilnehmenden Politiker an Entschädigung bekommen. Oder ist das in ihren nicht zu knapp bemessenen "all inclusive - Gagen" enthalten? Die Mediatoren werden - so viel mir bekannt ist - mit Steuergeld bezahlt. Für eine Mediation, die zur Farce geraten scheint. Was ist das für eine Schmierenkomödie! Idealisten sind die Vertreter der Bürgerinitiativen. Das sind die einzigen, die es ehrlich meinen. Ihr Antriebsmotor ist die Sorge um das OWS-Gelände und das daraus entstandene bewundernswerte Engagement, welches in jeder Hinsicht verdient mit Erfolg gekrönt zu werden. Sollte das nicht der Fall sein, ist es unerlässlich, dass Häupl, Vassilakou und alle, die Steinhof entweihen wollen, in die Pflicht genommen werden. Die Stadt und öffentliches Eigentum gehört nicht ihnen.
 
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