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Aktion 21
AKTION 21

Aufgeschnappt:
Zu dumm, um wahr zu sein


Montag, 16. Februar 2015

Wenn man durch das bürgermeisterliche Monstergebäude Wien Mitte geht, fallen einem eine ganze Reihe von öffentlichen Versprechen ein, die bei der Präsentation des Projekts vollmundig unters Volk gestreut worden waren.

Da war etwa die Rede von der Freiheit vor Belästigungen der Suchtszene, von der zweifachen Durchwegung Gigergasse-Invalidenstraße, von Synergieeffekten mit den Geschäften der Landstraßer Hauptstraße usw. usw.

Wo sind die Versprechungen? Wo sind sie geblieben?

Die Wahrheit weiß nicht einmal der Wind, der entlang der beiden Hochhäuser auf die zahlreichen Passanten herabstürzt wie ein Raubvogel und ihnen die Passage der Marxergasse schon bei sonst unbedeutenden Luftbewegungen zu einem Abenteuer macht.

Auch Bild-Lügen haben kurze Beine

Zwei am Hotel Intercontinental ausgestellte bildhafte Modelldarstellungen („Renderings“) des Intercontinental-Projekts – eines davon findet sich bezeichnenderweise in der Broschüre der Stadt Wien mit dem Titel „Wien – Innere Stadt, Weltkulturerbe und lebendiges Zentrum - zeigen einerseits eine idyllische Winterszene mit einem großen Eislaufplatz und autofreier Bundesstraße 1 davor, Schneefall und Pferdekutsche inklusive, andererseits eine liebliche Frühjahrsszenerie, mit einladenden Flanierwegen nicht gerade zierlichen Abtrennungen zwischen einzelnen Zonen des Areals, genau dort, wo im Winter Schlittschuh gelaufen werden soll. Da fragt man sich schon, was mit den Bäumen und ihren Einfassungen geschieht, wenn sie im Winter der Eislauffläche weichen sollen. Wird man sie, Kulissen gleich, alljährlich im Herbst abtragen, auf Depot legen und einwintern? Oder in jedem Jahr im Frühjahr neu errichten? Welcher denkende Mensch kann diesen bildhaften Widerspruch als bare Münze nehmen, ohne zumindest bei einem der beiden Bilder die Überzeugung zu gewinnen, dass – so wie bei Wien Mitte - nicht im Traum daran gedacht wird, vollmundige Versprechen tatsächlich einzuhalten?

Auch durch Verschweigen kann man täuschen

Da gibt es glasklare Stellungnahmen von Projektbetreiberseite wie von VBM Vassilakou, die besagen, dass die Fläche des WEV voll erhalten bleibt. Da auf der jetzigen Fläche der 73-m-Turm errichtet werden soll, fragt sich, wo die Ersatzfläche herkommen soll. Nun, man weiß: zu diesem Zweck soll ja die B1 verlegt werden, damit auf der derzeitigen Fahrbahn Schlittschuhlauf möglich werden wird. Auf dem sommerlichen Rendering stehen aber genau dort Bäume und auf dem winterlichen ebenfalls, etwas weniger dicht, einige entlaubte Baumattrappen. Auf beiden Bildern gilt es, gravierende Fehler zu entdecken. Zum Beispiel den, dass die Eisfläche des WEV gar nicht in voller Höhe beibehalten werden kann, wenn die Darstellung auf den Renderings auch nur im Ansatz stimmig und glaubwürdig wären.

Gutes muss man nicht schönreden

Der Schauspieler Herbert Fux hatte seinerzeit gemeint, nur ein schlechtes Projekt müsse man beschönigen, ein gutes habe das nicht notwendig.

Und kein geringerer als J. W. Goethe hat das in folgende Verse gefasst:

Dummes Zeug kann man viel reden,
kann es auch schreiben.
Wird weder Leib noch Seele töten,
wird alles beim Alten bleiben.
Dummes aber, vors Auge gestellt,
hat ein magisch Recht:
weil es die Sinne gefesselt hält,
bleibt der Geist ein Knecht.


Als Visionär muss er diese Renderings vorausgeahnt haben.

Merkwürdig ist nur, dass die beiden einander widersprechenden Renderings weder den tollen Experten des „innovativen Planungsverfahrens“, noch den Exponenten der Stadt Wien – Vizebürgermeisterin inklusive – nicht aufgefallen sein sollten. Oder schweigen sie aus einem ganz anderen Grund?

Helmut Hofmann
"Dummes Zeug" 
von Wienwähler am 2015-02-17 um 20:38 Uhr
Die Pferdekutsche mit Schneeflocken auf der menschenleeren B1 ist wirklich stark.
Aber der Architekt aus Brasilien plant ja das, was sein Auftraggeber wünscht, hat er in diversen Interviews gesagt.

und die Stadtverwaltung spielt bereitwillig mit und wir alle werden für blöd verkauft!
"Die hinterhältigste Lüge ist das Verschweigen” 
von CR am 2015-02-16 um 13:11 Uhr
"Die hinterhältigste Lüge ist die Auslassung"
Simone de Beauvoir
noch eine Aussage : 
von G. B. am 2015-02-22 um 10:12 Uhr
" Der größte Feind des Rechts ist das VORrecht ! "

(wird Marie v. Ebner-Eschenbach zugeschrieben...)

"hinzugefügt" von einem "Kartell-Beobachter",
der feststellen mußte,
dass die derzeitigen vier (4) politischen Parteien im Wr. Gemeinderat (personenident mit den Wr. Landtag)
ein KARTELL bilden, weil sie z.B. den "Markt-Zutritt" in die Volksvertretung durch eine
5 % Hürde ("Sperr-Klausel") erschweren.
( Außerdem gibt es im Kartell-Recht den Begriff
"Mißbrauch einer marktbeherrschenden Stellung".
Wer, wie, wann "mißbraucht",
das zu finden, ist jede/r Leser/in wahrscheinlich leicht in der Lage... )
 
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